Rentnerin arbeitet in einem Büro: Deutsche Rentner arbeiten aus unterschiedlichen Gründen trotz Ruhestand weiter. © picture alliance / dpa-tmn | Christin Klose
  • Von Barbara Bocks
  • 07.10.2024 um 12:52
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Viele deutsche Rentner gehen auch im Ruhestand weiter ihrer Arbeit nach. Zu wenig Rente ist zwar für viele von ihnen der Grund, aber längst nicht für alle, wie die deutschen Statistiker ermittelt haben.

13 Prozent der deutschen Rentnerinnen und Rentner zwischen 65 bis 74 Jahren arbeiten im Ruhestand weiter. Und mit einem Anteil von 16 Prozent sind mehr verrentete Männer erwerbstätig als Frauen (Anteil von 10 Prozent).

Das hat das Statistische Bundesamt beim Mikrozensus herausgefunden. 1 Prozent der Bevölkerung nimmt jährlich daran teil. Die Daten zur Erwerbstätigkeit von Rentnern stammen aus dem Modul der Arbeitskräfteerhebung im Jahr 2023.

Und es gibt weitere Details: So arbeiten Rentenbezieher mit höherem Bildungsniveau häufiger: Während knapp jeder Fünfte (18 Prozent) erwerbstätig ist, lag der Anteil unter Rentnern mit niedrigerem oder mittlerem Bildungsniveau bei 11 Prozent beziehungsweise 12 Prozent.

Mehr ostdeutsche Rentner müssen auch im Ruhestand arbeiten

Und warum arbeiten Rentner überhaupt weiter? Bei einem Drittel (33 Prozent) der arbeitenden Rentner ist das der Fall, weil die Rente nicht ausreicht. Der Sozialverband Deutschland (VDK) hat kürzlich eine ähnliche Umfrage unter Rentnern durchgeführt und kommt zum gleichen Ergebnis.

Bei der Umfrage des Lobbyverbands gibt es übrigens deutliche Unterschiede zwischen Ost und West: 37,1 Prozent der ostdeutschen VDK-Befragten müssen wegen einer zu niedrigen Rente im Ruhestand weiterarbeiten. In Westdeutschland liegt dieser Anteil bei 29,3 Prozent.

Die weiteren Gründe, warum Rentner trotz Ruhestand weiter zur Arbeit gehen, sind unterschiedlich:

  • 29 Prozent geben die Freude an der Arbeit als Hauptgrund an.
  • 11 Prozent machen das, weil es finanziell attraktiv ist oder die Partnerin oder der Partner ebenfalls noch arbeitet.
  • Die soziale Integration durch den Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen ist für 9 Prozent der arbeitenden Rentner ausschlaggebend.
  • Sonstige Gründe nennen 18 Prozent der Befragten

Auch die Arbeitszeit der Ruheständler unterscheidet sich:

  • Vier von zehn verrenteten, beruflich aktiven Personen arbeiten weniger als 10 Stunden pro Woche.
  • Ein Viertel verbringt 10 bis unter 20 Wochenstunden auf der Arbeit.
  • Bei 12 Prozent sind es 20 bis unter 30 Stunden in der Woche.
  • Bei 8 Prozent sind es 30 bis unter 40 Stunden.
  • 6 Prozent der erwerbstätigen Rentnerinnen und Rentner haben eine Arbeitswoche mit mehr als 40 Stunden.

Die Hälfte jener Rentner, die trotz Rentenbezug weiterarbeiten, ist geringfügig beschäftigt. Insgesamt arbeiten mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der erwerbstätigen Rentner als abhängig Beschäftigte. Weniger als ein Drittel (31 Prozent) sind selbstständig tätig.

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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