Welche Unternehmen produzieren besonders ökologisch? © Freepik
  • Von Jens Lehmann
  • 22.10.2024 um 11:13
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Wie nachhaltig muss ein Unternehmen arbeiten, um für Investments von Öko-Fondsgesellschaften infrage zu kommen? Drei Praxisbeispiele von der Ökoworld verdeutlichen, für wen Platz im „grünen“ Anlageuniversum ist – und was jeweils die Gründe dafür sind.

Grundsätzlich geht es allen Fondsgesellschaften darum, mit Investments positive Renditen für ihre Anlegerinnen und Anleger zu erwirtschaften. Nachhaltig orientierte Finanzdienstleister wie die Ökoworld berücksichtigen bei ihren Investitionsentscheidungen jedoch zusätzlich ökologische, ethische und soziale Kriterien. Drei Fälle zeigen, wie die Auswahl funktioniert.

Schuhe als „Lebensbegleiter“

Beispiel 1: Birkenstock. Das Traditionsunternehmen stellt seine Schuhe ausschließlich in Europa her, auch der Großteil der überwiegend nachwachsenden Rohstoffe wie Kork, Jute, Baumwolle und Latex stammen aus Europa. Damit ist beispielsweise das Risiko von Menschenrechtsverletzungen oder sozialer Ausbeutung in der Produktion und den Lieferketten im Gegensatz zu anderen Herstellern von Bekleidung nahezu ausgeschlossen. Zudem werden Klima und Umwelt durch die vergleichsweise kurzen Transportwege geschont. Und schließlich sind die Birkenstock-Produkte besonders langlebig und so konzipiert, dass sie repariert werden und bis zu 30 Jahre getragen werden können. Entsprechend erfüllt das Unternehmen vor allem die ökologischen und sozialen Kriterien der Ökoworld.

Beispiel 2: Acer. Der Entwickler und Hersteller von Computer-Hardware und Anbieter von Cloud-Dienstleistungen und Software nutzt Carbon-Footprint- und Lebenszyklus-Analysen, um die negativen Umwelteinflüsse seiner Produkte zu minimieren, vor allem durch den Einsatz von Recycling-Materialien und die Steigerung der Energieeffizienz der Acer-Produkte. Neben diesem ökologischen Ansatz punktet das Unternehmen mit seinem sozialen Lieferantenmanagement: Acer hat seine Auftragsfertiger zur Zahlung fairer Löhne verpflichtet und überprüft die Einhaltung der Vereinbarungen. Damit erfüllt das Unternehmen zentrale ethische, ökologische und soziale Kriterien für ein nachhaltiges Investment.

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Beispiel 3: der indische Finanzdienstleister Srisawad. Er vergibt Mikrokredite an kleine Unternehmen und Gründer in Thailand, Laos und Vietnam, die keine Finanzierungen von klassischen Banken erhalten. Damit fördert Srisawad die nachhaltige ökonomische Entwicklung und verringert soziale Ungleichheiten in den genannten Ländern, die zugleich wirtschaftlich unabhängiger vom Ausland werden. Ein wichtiger Beitrag, Wirtschaft und Gesellschaft der Zielländer zukunftsfähig zu machen. Das soziale Geschäftsmodell sichert dem Finanzunternehmen einen Platz im Anlageuniversum der Ökoworld.

Wichtiger Punkt: Die Ökoworld checkt in Intervallen von maximal drei Jahren, ob die investierten Unternehmen noch in ihr grünes und soziales Portfolio passen. Denn Geschäftsmodelle, Produktionsbedingungen und Lieferketten sind nicht in Stein gemeißelt, sondern können sich verändern. Für den Fall, dass ökologische, ethische oder soziale Standards verletzt werden, führt dies zum Ausschluss des Unternehmens aus dem Anlageuniversum – und zum Deinvestment.

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Jens Lehmann

Jens Lehmann ist diplomierter Publizist und Betriebswirt und arbeitet als freier Journalist und Autor in Hamburg. Er ist thematisch auf Wirtschafts-, Finanz- und Mobilitätsthemen spezialisiert. Seine Beiträge erscheinen in Publikationen großer Zeitungsverlage, Unternehmensveröffentlichungen sowie bei Pfefferminzia.

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