- Von Barbara Bocks
- 25.10.2024 um 15:24
Finanzielle Freiheit gehört für 59,6 Prozent der Deutschen zum allgemeinen Verständnis von Freiheit. 2023 waren es noch 62,8 Prozent.
Zu diesem Ergebnis gelangt das Marktforschungsunternehmen Civey. Sie haben für die LV 1871 rund 2.500 Personen ab 18 Jahren befragt. Die Studie untersucht das Verhältnis der Menschen zu Freiheit und Finanzen allgemein und die Auswirkungen ihrer Einstellung auf ihre finanzielle Vorsorge und Absicherung.
Auf welche Altersvorsorge Christian Lindner privat setzt
Warum 40-Jährige 185.000 Euro gespart haben sollten
Generell ist finanzielle Freiheit ein zentraler Baustein für ein selbstbestimmtes Leben, erklärt Julia Pitters, Professorin für Wirtschaftspsychologie mit Schwerpunkt Finanzpsychologie an der Internationalen Hochschule. Sie hat den Report der LV 1871 wissenschaftlich begleitet.
Finanzielle Freiheit umfasst nicht nur das Vorhandensein ausreichender finanzieller Mittel, sondern auch die Fähigkeit, fundierte Entscheidungen zu treffen, die langfristig Sicherheit und Wohlstand ermöglichen.
Finanzielle Freiheit steht für finanzielle Unabhängigkeit in allen Lebenslagen
Grundsätzlich setzen die Befragten, wie auch in den Vorjahren, finanzielle Freiheit gleich mit finanzieller Unabhängigkeit in allen Lebenslagen (59,2 Prozent).
Darauf folgen Aspekte wie:
- Nicht mehr arbeiten zu müssen (12,7 Prozent),
- sich finanzielle Träume erfüllen zu können (10,7 Prozent) und
- der Wunsch nach einem frühen Renteneintritt (5,3 Prozent).
Die Präferenzen der Generationen sind aber unterschiedlich. Bei den 18- bis 29-Jährigen, der sogenannten Generation Z, verstehen 20,7 Prozent unter finanzieller Freiheit vor allem, sich finanzielle Träume erfüllen zu können.
40,7 Prozent der Generation Z möchten finanziell unabhängig sein. Allerdings sind die Befragten der Generation Z auch die Altersgruppe, die im Generationenvergleich am unzufriedensten ist mit den eigenen Finanzen (44,8 Prozent).
Generation Z will sich vor allem finanzielle Wünsche erfüllen
„Im Gegensatz zu früher spielt die Wunscherfüllung heute eine viel wichtigere Rolle bei den jungen Menschen, noch bevor sie sich Gedanken über die Finanzierung machen“, erklärt Pitters.
„Bei den älteren Generationen ist dagegen der Gedanke viel stärker verankert, sich nur leisten zu können, was sie auch bezahlen können”, so die Professorin weiter.
Der Weg zur eigenen finanziellen Freiheit ist für viele noch lang. Denn beim Gedanken an die privaten Finanzen fühlt sich jeder zweite Bundesbürger (50,3 Prozent) unwohl. Dahingegen blickt nur ein Drittel (29,5 Prozent) positiv und weitere 20,2 Prozent neutral auf ihr Konto.
Finanzielle Ängste können zu kurzfristigen Investments führen
„Negative Emotionen, insbesondere Sorgen und Zukunftsängste, können sich kontraproduktiv auf die Finanzplanung auswirken“, erklärt Pitters. Aus einer lähmenden Haltung könne leicht eine selbsterfüllende Prophezeiung entstehen. In einem solchen Fall würden Personen beispielsweise nicht weitsichtig investieren. Das könne dann aus Sicht der Expertin zu finanziellen Verlusten führen und die eigenen Ängste weiter schüren.
„Angesichts der größer werdenden Finanzierungslücke bei der staatlichen Rente und Themen wie Rezession und Inflation muss die Reaktion eine entsprechende weitsichtige sowie langfristige Finanzplanung sein“, rät Hermann Schrögenauer, Vorstandsmitglied der LV 1871, und das „Je früher, desto besser”.
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren