Mann und Frau schauen sich Unterlagen an: Altersvorsorgefehler können Versicherte im Ruhestand viel Geld kosten. © gpointstudio /Freepik
  • Von Barbara Bocks
  • 19.11.2024 um 14:57
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Altersvorsorgefehler können für Versicherte im Ruhestand richtig teuer werden. Den größten Fehler sehen Versicherungsmakler darin, wenn Kunden gar keine Versicherung abschließen. Welche weiteren Fehler sie sonst noch begehen, hat eine aktuelle Studie herausgefunden.

Viele Versicherungsmakler (59,1 Prozent) halten es für den größten Altersvorsorgefehler, wenn Verbraucherinnen und Verbraucher aus fehlendem Risikobewusstsein heraus gar keine Versicherung abschließen. Fast genauso so viele Makler (57,7 Prozent) sehen es als genauso schlimm an, wenn Versicherte aus einem Versicherungsvertrag aussteigen, ohne dass sie die Folgen davon verstanden haben.

Zu diesen Ergebnissen gelangt eine Studie des Fachmagazins „Asscompact“. Die Redaktion hat dafür 345 Versicherungsmakler im Auftrag des Lebensversicherers Canada Life online befragt.

Auch die Wahl geeigneter Versicherungsverträge birgt laut den Befragten Stolpersteine. 54,8 Prozent der Umfrage-Teilnehmer kritisieren Tarif-Abschlüsse, die nicht zur Lebenssituation der Kunden passen. Ähnlich viele (53,6 Prozent) meinen, dass Kunden in der Altersvorsorge zu viel Wert auf Garantien legen und zu wenig auf Renditeoptionen.

Was aus Sicht von Maklern gegen Altersvorsorgefehler hilft

Mehr als drei Viertel der befragten Makler denken, dass sie ihre Kunden vor solchen Altersvorsorgefehlern bewahren können. Um Fehlentscheidungen vorzubeugen, empfehlen sie vor allem zwei Schritte:

  • Umfassende Information zur gesamten Absicherungssituation (37,1 Prozent) und
  • transparentes Aufzeigen des Bedarfs und der Rentenlücke im Alter (36,2 Prozent)

Dass Verbraucher die finanzielle Vorsorge oft auf die lange Bank schieben, hat aus der Maklerperspektive vor allem folgende Gründe:

  • 64,3 Prozent der Makler gehen davon aus, dass Verbrauchern aufgrund ihres Alters das nötige Risikobewusstsein fehlt und sie deshalb eine Beschäftigung mit dem Thema für nicht nötig halten.
  • 62,9 Prozent denken, dass sich Verbraucher generell ungern damit befassen, und
  • 57,1 Prozent, dass sie sich nicht genügend dafür interessieren.

Diese Ergebnisse stehen im Widerspruch zu einer kürzlich im Auftrag von Canada Life durchgeführten repräsentativen Verbraucher-Umfrage des Marktforschungsunternehmens Yougov. Hier hatten die Menschen in Deutschland angegeben, die finanzielle Vorsorge vor allem aus Zeitmangel im Alltagsstress aufzuschieben. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen.

„Die Einblicke, die uns Makler in der Umfrage geben, sprechen Bände über die Vorsorge-Realität in Deutschland“, kommentiert Igor Radovic, Vorstandsmitglied bei Canada Life, die Umfrageergebnisse.

Völlig zu Recht weisen Makler aus Radovics Sicht darauf hin, dass sie für eine gelungene Absicherung des Ruhestands kompetente Ansprechpartner sind. „Gerade beim Faktor Zeitmangel könnten Makler noch deutlicher machen, dass sie den Kunden Aufgaben abnehmen, zu denen diese im Alltag nicht kommen“, so Radovic.

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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