- Von Andreas Harms
- 06.12.2024 um 11:17
In der Investmentbranche scheint sich eine große Übernahme beziehungsweise Zusammenschluss anzubahnen. So berichtet das „Handelsblatt“, dass der französische Vermögensverwalter Amundi mit der Allianz-Fondstochter Allianz Global Investors (AGI) anbändelt. „Ein Joint Venture ist die wahrscheinlichste Lösung“, zitiert das Blatt einen hochrangigen Investmentbanker.
Wie „Bloomberg“ erfahren haben will (Bezahlschranke), spricht Amundi schon seit mehreren Monaten mit der Allianz über deren Investmenttochter. Doch jetzt seien die Gespräche schon weit fortgeschritten. Man könnte sich demnach schon bis Februar geeinigt haben oder sogar schon früher. Möglich seien eine engere Partnerschaft, aber auch eine Übernahme durch Amundi.
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Ende Oktober war bekannt geworden, dass man bei der Allianz überlegt, wie es mit AGI weitergehen soll. Angeblich suchte Allianz-Chef Oliver Bäte dort schon nach einem Partner für die Fondsgesellschaft.
Amundi ist ein französischer Vermögensverwalter, der mehr als 2 Billionen Euro an Kundengeld betreut. In Deutschland ist er sowohl über aktiv gemanagte Investmentfonds als auch über Indexfonds (ETFs) aktiv. Seine Produkte stehen auch für zahlreiche Fondspolicen zur Wahl.
Allianz Global Investors ist die Investmenttochter der Allianz und betreut ein Volumen von 560 Milliarden Euro. Die Rating-Agentur kürte sie kürzlich zum besten Anbieter von Mischfonds („Multi-Asset-Fonds“). In den USA bekam das Unternehmen jedoch auch Probleme, als es wegen Wertpapierbetrugs in Zusammenhang mit einer Hedgefonds-Serie verurteilt wurde. Daraufhin musste es hohe Strafen zahlen und bekam eine zehnjährige Geschäftssperre aufgebrummt.
Amundi, Allianz Global Investors und die Allianz wollten sich auf Anfrage von Pfefferminzia zu den Vorgängen nicht äußern.
Nachtrag vom 9. Dezember 2024: Mittlerweile wurde bekannt, dass beide Parteien ihre Verhandlung vorerst gestoppt haben. Medienberichten zufolge konnten sie sich unter anderem nicht über die Frage der Kontrolle einigen. Wobei die Betonung auf „vorerst“ liegt – die Gespräche können also auch wieder weitergehen.
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