- Von Redaktion
- 16.12.2024 um 13:32
Die betriebliche Krankenversicherung (bKV) ist ein wertvolles Personalinstrument, befindet sich auf einem seriösen und nachhaltigen Wachstumskurs – segelt auf ruhiger See. Als obligatorische, arbeitgeberfinanzierte Kollektivzusage bietet die bKV die ideale Grundlage für eine seriöse und nachhaltige Kalkulation. Die Streuung des Risikos über ganze Belegschaften ermöglicht langfristige Beitragsstabilität – vorausgesetzt, Versicherer und Aktuare handeln mit Weitsicht.
Wie in der Branche jüngst bekannt wurde, sorgt ein bKV-Versicherer aktuell jedoch mit massiven Beitragserhöhungen im Bestand und einer Tarifschließung für Neuabschlüsse für Aufsehen. Ein Weckruf für die Branche. Doch es war lediglich ein Sturm, der durch einen einzelnen Versicherer ausgelöst wurde – es handelt sich um kein flächendeckendes Unwetter, das die gesamte Branche bedroht.
Wie Arbeitgeber mit der bKV das Nachhaltigkeitsziel „Gesundheit & Wohlergehen“ erreichen
„Mit bKV-Vorsorge Arbeitskraft erhalten und Ausfallkosten senken“
Dennoch werben als Folge plötzlich zahlreiche bKV-Produktgeber mit Beitragsgarantien für eine bestimmte Zeit. Temporäre Beitragsgarantien werden weniger aus Überzeugung der Versicherer, sondern vor allem auf Druck des Marktes eingeführt. Wie ich aus meinen Gesprächen mit Verantwortlichen entnommen habe, haben die aktuellen Schlagzeilen die Nachfrage nach Beitragsgarantien verstärkt.
Doch wer die betriebliche Krankenversicherung wirklich versteht, weiß: Sie braucht solche oberflächlichen Versprechen nicht – und verdient sie auch nicht. Solche Garantien mögen in der privaten Krankenversicherung (PKV) sinnvoll erscheinen, doch in der bKV schaffen sie eher Unsicherheiten, da sie langfristige Stabilität und Planungssicherheit gefährden können.
Beitragsgarantien in der bKV: Warum sie mehr schaden als nützen
Temporäre Beitragsgarantien mögen auf den ersten Blick Sicherheit vermitteln, doch sie sind nicht mehr als ein kurzgedachter Trost. Sie suggerieren Sicherheit, schaffen aber auf Arbeitgeberseite nur Unsicherheiten sowie unnötige Fragen nach etwaigen Anpassungsbedarf nach Ablauf der Garantiezeit. Statt Garantieversprechen sollte die Branche sich auf das eigentliche Potenzial der bKV besinnen: Langfristige Planungssicherheit durch solide Kalkulation.
Die bKV hat es verdient, als verlässliches Instrument zur Mitarbeiterbindung und Gesundheitsvorsorge wahrgenommen zu werden – nicht als Spielball kurzfristiger Versprechen. Versicherer und deren Aktuare müssen gemeinsam daran arbeiten, das Vertrauen in diese wertvolle Lösung durch Transparenz und Stabilität weiter zu sichern.
Bitte seriös bleiben
Verlässliche, seriöse und nachhaltige Beitragskalkulationen sind unverzichtbar, um Arbeitgebern eine stabile Basis für ihre längerfristigen Investitionsentscheidungen zu bieten. Planbare Beitragsgrößen schaffen Vertrauen und schützen vor fatalen Folgen wie dem Verlust der Steuer- und Sozialversicherungsfreiheit bei Überschreiten von Freigrenzen.
Meine Kolumne versteht sich als dringender Appell an Versicherer und Aktuare: Überdenken Sie Ihre Kalkulationsmethoden und Prioritäten! Es geht um langfristige Sicherung eines attraktiven und tragfähigen bKV-Systems. Die Verantwortung liegt bei Ihnen, dieses Versprechen einzuhalten. Bleiben Sie auf Kurs!
Über den Autor
Senator h.c. Marco Scherbaum ist bKV-Makler, Geschäftsführer HEALTH FOR ALL® GmbH & Co. KG, Europäischer Wirtschaftssenator & Aufsichtsrat des Europäischen Wirtschaftssenats, Vorsitzender der Gesundheitskommission (European Economic Senate), Mitglied im Expertenkreis Gesundheit (BVMW) sowie Keynote-Speaker und Fachbuchautor. Das aktuelle Buch „Gesundheit für alle“ können Sie hier bestellen.
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