Ein IT-Spezialist bei der Arbeit im Rechenzentrum. © picture alliance / photothek | Thomas Trutschel
  • Von Jens Lehmann
  • 21.01.2025 um 11:38
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Die IT-Modernisierung zählt zu den dringlichsten Aufgaben der Versicherer. Digitale Lösungen helfen den Unternehmen, schneller, kundenfreundlicher und kosteneffizienter zu werden. Zugleich stärken sie die Nachhaltigkeit. Doch was hat die digitale Transformation mit Klima- und Umweltschutz zu tun?

Die Versicherungsbranche steckt mitten im digitalen Umbruch. Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sind die Investitionen der Versicherer in die IT-Modernisierung im Jahr 2022 auf einen Rekordwert von 5,9 Milliarden Euro gestiegen. Die Ausgaben konzentrierten sich in erster Linie auf die Bereiche Cloud Computing, Cybersicherheit, Künstliche Intelligenz (KI) und die Automatisierung von Geschäftsprozessen wie Antragsbearbeitung oder Schadensregulierung. 

IT-Modernisierung hat hohe Priorität

Die Investitionen sind bitter nötig. Denn die Informationstechnik vieler Versicherer ist veraltet. Über viele Jahre wurde die IT-Architektur je nach Bedarf ergänzt und verändert. So entstand vielfach ein kaum mehr überschaubares komplexes und schwer zu steuerndes Software-Geflecht, das nun grundlegend modernisiert werden muss.  

Die Erneuerung ist daher eines der zentralen Themen in der Branche. So auch bei der Allianz und Signal Iduna, die neben anderen Versicherern als Vorreiter der IT-Modernisierung gelten. Die Allianz arbeitet im Zuge ihres umfassenden Decom-Programms an der Neustrukturierung und Modernisierung ihrer IT-Landschaft. Ziel ist es, eine länderübergreifend einheitliche Anwendungsstruktur zu schaffen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Datensicherheit und der Entwicklung neuer mobiler Lösungen für Kundinnen und Kunden. Signal Iduna bündelt ihre Geschäftsprozesse auf Plattformen und bietet dort innovative digitale Services an.  

Digitalisierung senkt CO2-Ausstoß  

All diese Innovationen sind eng mit dem Thema Nachhaltigkeit verknüpft. Denn einerseits vereinfacht die IT-Modernisierung die Geschäftsprozesse der Versicherer und der angeschlossenen Vermittlerinnen und Vermittler. Das reduziert die Kosten. Zugleich hat die Digitalisierung auch Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit der Unternehmen. „Sie unterstützt uns dabei, unsere ökologischen Ziele zu erreichen“, sagt Thomas Wedrich, stellvertretender Pressesprecher der Signal Iduna-Gruppe. So führe die verstärkte Digitalisierung von Prozessen dazu, dass sich Papierverbrauch und -transport deutlich verringerten. „Die Umstellung auf digitale Vertragsabschlüsse ist ein konkretes Beispiel: Kunden können ihre Verträge vollständig digital abschließen, was nicht nur die Bearbeitungszeit verkürzt, sondern auch CO2-Emissionen vermeidet.“ Denn die Digitalisierung mache physische Dokumente und Postwege überflüssig und verbessere die digitale Erreichbarkeit und Funktionalität für Kunden und Vermittler. 

Auch der Branchentrend zum Umstieg auf Cloud-Dienste bringt mehr Nachhaltigkeit. Zwar benötigen große Rechenzentren viel Energie. Doch arbeiten sie im Vergleich zu kleineren, dezentralen Datenspeichern erheblich energieeffizienter. Signal Iduna setzt bei der IT-Modernisierung auf eine strategische Cloud-Partnerschaft mit dem US-Tech-Riesen Google. „Das Unternehmen hat sich das Ziel gesetzt, in allen Geschäftsbereichen und der gesamten Wertschöpfungskette netto Null-Emissionen zu erreichen“, so Wedrich.  

IT-Modernisierung macht Versicherer nachhaltiger

Die Beispiele belegen, dass die Versicherer mit der IT-Modernisierung langfristig nicht nur Kosten sparen können und kundenfreundlicher werden, sondern auch ihren Nachhaltigkeitszielen näher kommen. Wedrich: „Die Optimierung von Prozessen und IT-Strukturen ist nicht nur ein Treiber für Innovation, sondern auch ein wesentlicher Hebel, um unseren ökologischen Fußabdruck zu verringern.“ 

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Jens Lehmann

Jens Lehmann ist diplomierter Publizist und Betriebswirt und arbeitet als freier Journalist und Autor in Hamburg. Er ist thematisch auf Wirtschafts-, Finanz- und Mobilitätsthemen spezialisiert. Seine Beiträge erscheinen in Publikationen großer Zeitungsverlage, Unternehmensveröffentlichungen sowie bei Pfefferminzia.

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