Digitalisierung im Fokus: DORA soll Cybersicherheit und Nachhaltigkeit stärken. © freepik.com
  • Von Jens Lehmann
  • 28.01.2025 um 09:24
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Der Digital Operational Resilience Act (DORA) der EU macht Finanzdienstleistern und Versicherern strenge Vorgaben für die Digitalisierung. Im Fokus stehen Cybersicherheit und der Schutz vor IT-Ausfällen. Zugleich sorgt DORA für einen Nachhaltigkeitsschub in der Branche. Ein Überblick.

Die deutschen Versicherer arbeiten mit Hochdruck an der Erneuerung ihrer Informationstechnik. Ziel der umfassenden IT-Transformation ist es, die historisch gewachsenen, oft heterogenen Altsysteme abzulösen, um künftig moderne Technologien wie Cloud Computing und Künstliche Intelligenz (KI) nutzen zu können. Von der Digitalisierung verspricht sich die Branche vor allem eine Steigerung der Effizienz sowie Kostensenkungen.  

Digitalisierung: Chance auf mehr Nachhaltigkeit

Zugleich ist die Digitalisierung von regulatorischen Vorgaben getrieben. So stellt die Europäische Union mit DORA hohe Anforderungen an die digitale Widerstandsfähigkeit von Finanz- und Versicherungsdienstleistern, die Mitte Januar in Kraft getreten sind. Seitdem müssen die Unternehmen robuste Sicherheitsstandards einhalten, um Cyberangriffe, den Verlust sensibler Daten und Systemausfälle zu verhindern.  

Zwar enthält DORA keine expliziten Vorgaben in Bezug auf Nachhaltigkeit. Doch hat die EU-Verordnung die Digitalisierung und IT-Modernisierung innerhalb der Finanz- und Versicherungsunternehmen beschleunigt – und damit indirekt auch für mehr Nachhaltigkeit gesorgt.  

Elektronische Kundenkommunikation

So leistet die zunehmend digitale Kommunikation einen großen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele. Nach Zahlen des Gesamtverbands der Versicherer (GDV) kommunizieren Versicherer mittlerweile weit überwiegend per Mail, Onlineportal oder App mit ihren Kunden. Der herkömmliche Informationsaustausch per Postbrief ist auf weniger als ein Viertel geschrumpft. Das spart Ressourcen wie Papier und vermeidet Transporte. Zwar ist beim Umstieg auf die elektronische Kommunikation noch Luft nach oben, doch hat die Digitalisierung die Versicherungen schon jetzt deutlich nachhaltiger gemacht. 

Das gilt gleichermaßen für den Tausch alter IT-Hardware gegen effizientere Neugeräte. Sie benötigen weniger Energie und helfen den Unternehmen, ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern. Aus den kurzen IT-Innovationszyklen ergibt sich zudem die Notwendigkeit, möglichst langlebige, flexibel erweiterbare Hardware-Komponenten anzuschaffen, die sich mit geringem Aufwand warten und reparieren lassen. Kurz: Für die IT-Architektur sind wirtschaftliche und damit nachhaltige Lösungen gefragt.  

Mehr Geld für die Digitalisierung  

Daneben treiben die Finanz- und Versicherungsdienstleister die Digitalisierung mit hohen Investitionen weiter voran. Neben der Automatisierung von Geschäftsprozessen stehen zunehmend Technologien wie KI oder Cloud Computing im Fokus.  

Insbesondere Cloud-Lösungen bieten großes Nachhaltigkeitspotenzial für Versicherer. Denn moderne Rechenzentren arbeiten im Vergleich zur dezentralen Datenspeichern energieeffizienter. Die Cloud-Anbieter nutzen zudem meist KI zur Optimierung ihres Stromverbrauchs und setzen auf erneuerbare Energien. Versicherer profitieren somit dreifach von der Digitalisierung: Sie benötigen keine eigene Speicher-Hardware, verbrauchen weniger Energie – und arbeiten nachhaltiger.  

 

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Jens Lehmann

Jens Lehmann ist diplomierter Publizist und Betriebswirt und arbeitet als freier Journalist und Autor in Hamburg. Er ist thematisch auf Wirtschafts-, Finanz- und Mobilitätsthemen spezialisiert. Seine Beiträge erscheinen in Publikationen großer Zeitungsverlage, Unternehmensveröffentlichungen sowie bei Pfefferminzia.

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