Mann berechnet seine Rente: Der höhere Höchstrechnungszins verändert die Rentenfaktoren von Rentenversicherungen. © drobotdean / Freepik
  • Von Barbara Bocks
  • 29.01.2025 um 15:53
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lesedauer Lesedauer: ca. 02:50 Min

Der Höchstrechnungszins liegt aktuell bei einem Prozent – und damit deutlich höher als in den Jahren zuvor. Wie sich der neue Höchstrechnungszins auf BU-, Risikoleben- und Rentenversicherungen und Riesterverträge auswirkt, hat der GDV anhand von Beispielen konkret berechnet. 

Zum 1. Januar 2025 hat das Bundesfinanzministerium den Höchstrechnungszins von 0,25 auf ein Prozent angeboben (wir berichteten). „2025 ist ein besonderes Jahr. Das ist das erste Mal seit 30 Jahren, dass der Höchstrechnungszins steigt“, sagt Moritz Schumann, stellvertretender Hauptgeschäftsführerdes Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) bei einer Pressekonferenz.

Der Höchstrechnungszins stellt die Obergrenze für den Rechnungszins dar, den die Lebensversicherer ansetzen dürfen, wenn sie ihre Rückstellungen berechnen. Die Folge seines Anstiegs: höhere Garantieleistungen und höhere Rentenfaktoren bei Neuverträgen.

Wie sich diese Erhöhung im Detail auswirkt, hat der GDV für 232 Tarife der BU-, Risikoleben- und sofort beginnenden Rentenversicherungen anhand von elf repräsentativen Modellfällen berechnet.

Garantieleistungen in  neuen BU-Versicherungen steigen um bis zu 9 Prozent

„Die Garantieleistungen in der Berufsunfähigkeitsversicherung steigen um bis zu 9 Prozent und in der Risikolebensversicherung um bis zu 6 Prozent“, sagt Schumann. Wichtig zu beachten: Das gilt für nur für neu abgeschlossene Verträge. In der Rentenversicherung hat der Verband zudem bis zu rund 12 Prozent höhere Rentenfaktoren festgestellt.

Der GDV hat 131 Tarife von Berufunfähigkeitsversicherungen (BU) verglichen. Die garantierten Leistungen steigen zwischen 3 und 9 Prozent. Im Durchschnitt steigen sie um 4,8 Prozent. Der GDV hat dafür fünf Modellkunden untersucht.

Die durchschnittlich höheren BU-Renten unterscheiden sich je nach Beruf und Gesundheitsstatus:
  • Ein 40-jähriger selbstständiger Elektriker würde, wenn er jetzt eine BU-Versicherung abschließt, bei gleichen Prämienkosten, beispielsweise 72 Euro mehr im Monat erhalten als ursprünglich 1.500 Euro.
  • Am stärksten unter den fünf Modellfällen würde eine 25-jährige Studentin, die Nichtraucherin ist, profitieren. Sie würde 8,7 Prozent erhalten.
  • Am wenigsten profitiert eine 35-jährige Person, die als Bäckereifachverkäufer oder als Bäckereiverkäuferin tätig ist. Sie würde nur 3,4 Prozent mehr BU-Rente erhalten.

Bei Risikolebensversicherungen hat sich der GDV 78 Tarife anhand von 5 Modellfällen angeschaut. Der mittlere Anstieg liegt bei dieser Kategorie bei 4,9 Prozent.

  • Eine 35-jährige Person, die als Fachkraft in einer Bäckerei arbeitet, würde 9.860 Euro mehr erhalten, bei einer Versicherungssumme von 200.000 Euro.
  • Auch bei der Risikolebensversicherung würde der 30-jährige Student am meisten profitieren, mit einem Anstieg von 6 Prozent.
  • Am wenigsten profitiert die 40-jährige Nichtraucher-Modellperson, die als Elektrikermeister arbeitet. Sie erhält nur 3,5 Prozent mehr.

Wie sich der neue Höchstrechnungszins auf Rentenversicherungen und Riesterverträge auswirkt, lesen Sie auf der zweiten Seite.

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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