- Von Karen Schmidt
- 21.02.2025 um 16:30
Die Rentenlücke im Alter erwischt viele Menschen kalt. Wird schon nicht so schlimm werden, denken sich viele – und dann kommt das dicke Ende. Denn die Rentenlücke von Durchschnittsverdienern kann sich bis ins hohe Alter auf rund eine Million Euro summieren. Das hat das Verbraucherportal „Finanztip“ errechnet.
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Wie sind die Journalisten dabei vorgegangen? Die Rechnung basiert auf folgenden Annahmen:
- Es geht um eine heute 30-jährige Person,
- diese verdient 50.000 Euro brutto im Jahr,
- sie möchte 80 Prozent ihres letzten Netto-Gehalts zur Verfügung haben,
- die Person geht mit 67 Jahren in Rente,
- es wird eine jährliche Rentensteigerung von 1,7 Prozent angenommen,
- die Inflationsrate beträgt 2 Prozent pro Jahr,
- die Lebenserwartung der Musterfälle wird variiert und orientiert sich an der Kohortensterbetafel 2023 des Statistischen Bundesamtes.
Bei 100 Jahren Lebenserwartung beträgt die Rentenlücke rund eine Million Euro. Bei 20 Rentenjahren würde die Rentenlücke immer noch über 500.000 Euro liegen, so Finanztip.
„Es ist wichtig, sich an große Zahlen bei der lebenslangen Rentenlücke zu gewöhnen“, sagt Finanztip-Chefredakteur Saidi Sulilatu. „Viele Menschen verlassen sich immer noch zu sehr auf die gesetzliche Rente und unterschätzen, wie viel sie sparen müssen, um später abgesichert zu sein.“
Ein Viertel setzt nur auf gesetzliche Rente
Das zeigt auch eine Umfrage, die das Portal zum Thema durchgeführt hat. 1.023 Personen haben daran teilgenommen. Danach machen sich 57 Prozent große oder sehr große Sorgen um ihre Altersvorsorge. Trotzdem setzen 27 Prozent alleine auf die gesetzliche Rente als Basis für die eigene Altersvorsorge – sie sorgen also gar nicht anderweitig vor.
Von denen, die sparen, legen die meisten monatlich 100 bis 249 Euro fürs Alter zurück. Besorgniserregend ist allerdings die Lage bei Frauen: Jede vierte kann nur weniger als 100 Euro pro Monat für ihre Altersvorsorge zurücklegen, 30 Prozent keinen einzigen Cent.
Wie sorgen die Bürger vor? Laut der Finanztip-Umfrage stehen dafür Tages- und Festgeldkonten in Deutschland hoch im Kurs (30 Prozent), außerdem Lebens- und Rentenversicherungen sowie die betriebliche Altersversorgung (je 26 Prozent). Nur etwa jeder fünfte Befragte investiert passiv in Aktien-ETFs (21 Prozent).
„Bei der Altersvorsorge setzen viele auf Sicherheit, aber die hat ihren Preis“, so Sulilatu. „Die Garantien der Finanzprodukte sorgen dafür, dass das Geld nicht renditeträchtig in den Aktienmarkt investiert werden kann und die Renditen kaum deutlich über der Inflationsrate liegen.“
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