Ärztin blickt auf ihr Smartphone: Die elektronische Patientenakte können Versicherte seit Januar nutzen. © Freepik
  • Von Barbara Bocks
  • 26.02.2025 um 14:56
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Sechs von zehn GKV-Versicherten sehen die elektronische Patientenakte (ePA) zwar positiv. Bisher nutzen sie aber nur 15 Prozent. Woran das liegt und was die ePAs können müssen, hat ein aktueller Bericht von Heute und Morgen herausgefunden.

Bisher ist die elektronische Patientenakte (ePA) noch nicht besonders weit verbreitet. Aktuell nutzen die die ePA laut eigenen Angaben nur 15 Prozent der GKV-Versicherten.

  • Weitere 40 Prozent wollen sie künftig nutzen.
  • 39 Prozent wissen noch nicht, ob sie die App zukünftig nutzen werden.
  • 6 Prozent wollen der ePA widersprechen oder haben das bereits getan.

Aber das kann ja noch kommen, denn 60 Prozent der Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen stehen der im Januar eingeführten elektronischen Patientenakte (ePA) grundsätzlich positiv gegenüber. 29 Prozent zeigen sich bisher noch unentschieden und die Zahl der Skeptiker und Ablehner liegt bei 11 Prozent.

Ein Grund dafür sind mangelnde Informationen darüber. Denn zwei Drittel der GKV-Versicherten (67 Prozent) fühlen sich beispielsweise von ihrer Krankenkasse bisher noch nicht ausreichend zur ePA informiert. Am besten sieht die Lage bei den Versicherten der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH), IKK classic und DAK-Gesundheit aus.

Zu diesen Ergebnissen kommt ein aktueller Report des Marktforschungs- und Beratungsinstituts Heute und Morgen. Das Team hat für die Umfrage 1.571 GKV-Versicherte zwischen 18 und 70 Jahren befragt.

Ergebnis: Vorteile sehen GKV-Versicherte in der ePA vor allem darin, dass sie zu einer besseren ärztlichen Behandlung führen kann (44 Prozent). Und darin, dass es durch die App künftig keine Mehrfachuntersuchungen und Doppelbehandlungen mehr geben wird (31 Prozent).

Zu den am häufigsten gewünschten (Zusatz-)Funktionen der elektronischen Patientenakte zählen:

  • dass Versicherte über die App ihre medizinischen Befunde und Arztberichte einsehen können (80 Prozent),
  • an Vorsorgeuntersuchungen erinnert zu werden (62 Prozent) und
  • Arzttermine verwalten können (46 Prozent).
  • Datenbasierte individuelle Empfehlungen zu gesundheitsbewusstem Verhalten wünschen sich 19 Prozent.
Versicherte befürchten vor allem Datenschutzrisiken

Mit Blick auf die bisherigen Nutzererfahrungen der ePA (bisheriger Nutzeranteil: 15 Prozent) zeigt sich, dass Versicherte eine ganze Reihe von Optimierungswünschen haben. In puncto Einfachheit von Login und Bedienung sowie übersichtlicher Gestaltung ist beispielsweise noch Luft nach oben.

„Die künftige Akzeptanz und Nutzung der ePA-App wird ganz entscheidend von der Informationsqualität und der unmittelbaren User Experience abhängen“, sagt Axel Stempel, Geschäftsführer bei Heute und Morgen. „Im ersten Vergleich der einzelnen Krankenkassen zeigen sich hier erhebliche Unterschiede, die letztlich auf die gesamte Anbieterwahrnehmung ausstrahlen“.

Neben zu wenigen Informationen führen auch Datenschutzbedenken am häufigsten dazu, dass Personen laut der Umfrage die App nicht nutzen wollen (in 45 Prozent der Ablehner-Fälle). Aber auch die generelle Auffassung, dass persönliche Gesundheitsdaten und Krankengeschichten außerhalb der Arzt-Patient-Beziehung niemanden etwas angehen, sorgt dafür, dass 20 Prozent der Versicherten die ePA nicht nutzen wollen.

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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