„Vermittler sollten sich vom Bauchladen verabschieden“

Was geht dir durch den Kopf, wenn du an Versicherungen denkst?

Benedikt Deutsch: Dass wir einen tollen Job haben, der eine verdammt große soziale Verantwortung trägt und einfach auch mega Spaß macht.

Butter bei die Fische: Was ist der Auftrag der Finanzdienstleistungsbranche gegenüber der Gesellschaft? Wo liegt eigentlich unsere Verantwortung?

Deutsch: Wir haben einen der wichtigsten Jobs in einer Gesellschaft. Daher: Brust raus, Bauch rein und stolz darauf sein, dass wir, wenn wir unseren Job gut machen, das Leben der Menschen finanziell und gesundheitlich verbessern.

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Warum bist du Unternehmer geworden?

Deutsch: Um Dinge anders zu machen und mich selbst zu verwirklichen und zu entwickeln. Ich mag diesen Satz „aus dem Hamsterrad ausbrechen“ zwar überhaupt nicht, aber ein bisschen stimmt er. Nur als Unternehmer kann ich Dinge anders angehen und wirklich verändern. Das ist großartig.

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Welchen Tipp würdest du einem jungen Vermittler oder einer jungen Vermittlerin geben, der oder die kurz vor der Gründung des eigenen Makler-Unternehmens steht?

 Deutsch: Es sind drei einfache Tipps:

1. Baue dir eine Zielgruppe auf und entwickle Expertise in dieser.
2. Der Prozess ist King. Weiche hiervon nicht für einzelne Kunden ab.
3. Sag NEIN. Du bestimmst die Spielregeln in deinem Unternehmen, und wenn jemand nicht passt, dann versuche nicht, es ihm recht zu machen.

Schlechte Erfahrungen muss man abhaken und weitermachen

Welche strategischen Fehlentscheidungen hast du getroffen? Wie bist du damit umgegangen?

Deutsch: Von falschen Kooperationen bis hin zu unnötig viel Geld für schlechte Dienstleister – alles war dabei. Das Wichtigste ist, den Kopf nicht in den Sand zu stecken. Schlechte Erfahrungen muss man abhaken und weitermachen.

Erinnerst du dich an einen bestimmten Moment, in dem du dachtest, du würdest aufgeben?

Deutsch: Während Corona ging mir der Arsch auf Grundeis. Hätte ich damals höhere Fixkosten und Verantwortung für eine Familie gehabt, hätte ich meinen Traum vom Maklerunternehmen aufgegeben und mir einen Job gesucht, der sofort ein fixes Einkommen bringt – auch wenn er weniger Spaß macht.

Was schätzt du am meisten am Unternehmertum?

Deutsch: Mich auf das konzentrieren zu können, was mir wichtig ist. Und die Möglichkeit zu haben, eigenständig zu entscheiden, mit welchen Menschen ich meine Zeit verbringen möchte.

Vermittler sollten sich vom Bauchladen verabschieden

In welchen sozialen Netzwerken bist du unterwegs, in welchen davon bist du sichtbar?

Deutsch: Aktuell sind Facebook-Gruppen und Discord-Gruppen meine wichtigsten sozialen Medien, um meine Zielgruppe – American-Football-Spieler – zu erreichen. Linkedin ist für mich der perfekte Kanal fürs Netzwerken in der Branche.

Wie hast du dein Unternehmen auf dem Markt positioniert und welche Marketingstrategien hast du angewendet?

Deutsch: Ich habe mit einfacher Offline-Werbung begonnen, weil das Budget klein war, und darauf aufgebaut. Unsere Bannerwerbung in Football-Stadien mit dem Slogan „Wenn’s beim Football auf die Fresse gibt, dann hoffentlich cleversichert“ ist unser größter Lead-Magnet. Das holt die Zielgruppe genau dort ab, wo sie ist – und spricht ihre Sprache.

Über den Interviewpartner

Benedikt Deutsch ist Gründer des unabhängigen Maklers „Cleversichert“. Seine Zielgruppe sind vor allem American-Football-Spieler und andere Sportler. Er ist geprüfter Versicherungsfachmann und hat sein Handwerkszeug als Miteigentümer einer Versicherungsagentur gelernt.

Über die Autoren

Tim Schreitmüller ist digitaler Stratege mit Versicherungs-Know-how von der LV 1871. Stephan Busch ist Versicherungsmakler und Inhaber von Progress Finanzplaner. Tim und Stephan sind die Köpfe von CoachMeNetto.