Frau mit Regenschirm: Wie Versicherer ihren Versicherungsvertrieb auch in Verlustsparten wie der Wohngebäudeversicherung auf Vordermann bringen können, erklären die Experten von Simon Kucher. © wavebreakmedia_micro / Freepik
  • Von Barbara Bocks
  • 13.03.2025 um 12:10
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Versicherungssparten wie Wohngebäude, Komposit und KFZ stecken in der Krise. Wie Versicherer bei ihren Vermittlern ansetzen können, um im Versicherungsvertrieb wieder rentabler zu werden, dafür hat Dirk Schmidt-Gallas von Simon Kucher drei Tipps.

„Im Schnitt über alle Versicherer reichten die Einnahmen 2023 nicht mehr, um die Kosten zu decken“, sagt Dirk Schmidt-Gallas, Senior-Partner und Leiter der globalen Insurance-Practice bei Simon-Kucher.

Zu den kriselnden Versicherungssparten gehört beispielsweise der Bereich Komposit. Die durchschnittliche Schaden-Kosten-Quote lag hier im Jahr 2023 bei 100,7 Prozent.

Besonders angespannt sei die Situation auch im KFZ-Bereich. Versicherer befinden sich in dieser Sparte auf dem Weg in ein weiteres Verlustjahr. Nachdem die Gesellschaften nach Angaben des Versichererverbands GDV im Jahr 2023 einen Verlust in Höhe von 3 Milliarden Euro erzielt haben, dürfte das Minus im vergangenen Jahr bis zu 2 Milliarden Euro betragen haben.

Wohngebäudeversicherung bleibt Problemsparte

Auch die Wohngebäudeversicherung bleibt ein Verlustgeschäft. Neben gestiegenen Kosten für Reparaturen und Instandsetzungen liegt das insbesondere an Schäden durch Extremwetter-Ereignisse, die mit dem Klimawandel einhergehen, erklärt Schmidt-Gallas.

Sein Fazit lautet daher: „Versicherer müssen handeln: Beitragserhöhungen allein helfen nicht mehr, um die Profitabilität zu sichern. Die Versicherer müssen die Kosten senken – auch im Vertrieb.“

Dazu sind nach seiner Einschätzung vor allem die folgenden drei Schritte notwendig, um den Versicherungsvertrieb wieder profitabler zu machen:

1. Tipp: Automatisierung in den Agenturen vorantreiben

Gerade beim vergleichsweise teuren Vertriebskanal Ausschließlichkeit komme es darauf an, die Effizienz zu erhöhen, betont Schmidt-Gallas.

Sein Ratschlag: Die Automatisierung bei der Weiterleitung von Leads, bei den Verwaltungsabläufen in den Agenturen sowie beim Reporting pushen – und dabei die Vorteile von künstlicher Intelligenz (KI) ausspielen. Das spare Kosten und Zeit.

„Wenn Vermittler sich weniger mit administrativen Tätigkeiten beschäftigen müssen, können sie sich stärker auf die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden sowie den Verkauf passender Versicherungslösungen konzentrieren. KI-gestützte Analysetools können Vermittlern helfen, schnell Produkte und Dienstleistungen zu identifizieren, die für den jeweiligen Kunden am sinnvollsten sind“, so Schmidt-Gallas.

Welche zwei weiteren Tipps Schmidt-Gallas noch für den Versicherungsvertrieb hat, lesen Sie auf der folgenden Seite.

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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