Im Januar 2025 kam ein Frankreich zu Überschwemmungen: Dort besteht eine verpflichtende Elementarschadenversicherung, die Verbraucherschützer nun auch für Deutschland fördern. © picture alliance/abaca/Billioux Yannick
  • Von Karen Schmidt
  • 14.03.2025 um 16:20
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In Frankreich sind 98 Prozent der Haushalte gegen Naturkatastrophen versichert – in Deutschland nur rund 50 Prozent. Das Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz fordert daher, dass eine verpflichtende Elementarschadenversicherung nach französischem Vorbild in die Koalitionsverhandlungen aufgenommen werden soll.

Das Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz (ZEV) fordert, dass die Elementarschadenversicherung zur Pflicht wird. Die Verbraucherschützer blicken nach Frankreich, wo 98 Prozent der Haushalte gegen Naturkatastrophen versichert seien. In Deutschland sind es nur um die 50 Prozent. Vertrauen schafften in Frankreich klare Abläufe, kurze Erstattungsfristen und einheitliche Vorgaben zu den abgedeckten Risiken.

„Wenn viele in das CatNat-System gegen Elementarschäden einzahlen, wird es für alle günstiger. Bei jeder Hausrat- und Gebäudeversicherung ist eine Elementarschadenversicherung zwingend enthalten. Es besteht aber keine Versicherungspflicht für die eigene Immobilie. Wer nicht versichert ist, kann nicht auf staatliche Hilfen hoffen“, schreiben die Verbraucherschützer. Durchschnittlich koste der Elementarschutz 42 Euro im Jahr pro Haushalt.

Ausschlaggebend sei nur der Wert der Immobilie. Frankreich berechne eine Gebäudeversicherung wie in Deutschland und koppele diese mit einer prozentual anfallenden Elementarschadensprämie. Eine individuelle Risikobewertung wie hierzulande gebe es in Sachen Elementargefahren nicht.

Risiko für Versicherer begrenzt

Um auch in Hochrisikogebieten entsprechende Policen anzubieten, gibt es in Frankreich einen staatlichen Rückversicherer mit „Stop-Loss“-System und staatlicher Garantie. Im Fall eines Unwetters ist das Risiko des Versicherers also begrenzt, da ab einem gewissen Betrag der Rückversicherer einspringt.

„Gleichzeitig wird mit den an den Rückversicherer gezahlten Prämien ein Fonds finanziert, der Studien und Baumaßnahmen zur Prävention fördert und auch zwingend erforderliche Umsiedlungen aus Gefahrenzonen übernimmt“, ergänzt das ZEV. In bestimmten Gebieten ist es also verboten, zu bauen oder zerstörte Gebäude an der gleichen Stelle wieder herzustellen.

Die Verbraucherschützer halten das französische System in vielen Punkt für ein Vorbild für Deutschland. CDU/CSU hatte die Pflicht zur Elementarschadenversicherung als einzige Partei im Wahlprogramm stehen. Die SPD habe sich in einem Positionspapier klar für eine Versicherung nach dem französischen Modell ausgesprochen. „Die Elementarschadenversicherung muss also unbedingt im Koalitionsvertrag stehen“, fordern die Verbraucherschützer.

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Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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