Patientin spricht mit Arzt: Um ihre künftige Pflege-Situation und das Gesundheitssystem machen sich derzeit viele Deutsche Sorgen. © Freepik
  • Von Barbara Bocks
  • 24.03.2025 um 13:33
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Bei den Themen „Gesundheit und Pflege“ sind die meisten Deutschen mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen nicht sonderlich optimistisch. Sie befürchten unter anderem, dass sie sich einen Pflegeplatz im Alter nicht leisten können. Das ist aber nur einer von vielen Kritikpunkten und Befürchtungen.

Die Deutschen blicken mit großer Sorge auf die Koalitionsgespräche in Berlin, wenn sie an das Thema „Gesundheit und Pflege“ denken: 85 Prozent von ihnen glauben, dass dieses Thema in den aktuellen Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD zu kurz kommt. Lediglich 8 Prozent sind vom Gegenteil überzeugt. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle, repräsentative Forsa-Umfrage für den BKK-Dachverband.

Dringenden Handlungsbedarf sehen die Bürger bei den explodierenden Krankenkassenbeiträgen. 91 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass trotz steigender Kassenbeiträge die Qualität der Gesundheitsversorgung nur gleichbleibt oder sogar noch schlechter wird. Von der Politik erwarten sie eine gerechtere Finanzierungsstruktur.

  • 42 Prozent der Befragten wollen, dass die Bundesregierung versicherungsfremde Leistungen aus Steuermitteln finanziert. Dazu zählen beispielsweise Leistungen, die nicht im direkten Zusammenhang mit der medizinischen Versorgung der Versicherten stehen.
  • 81 Prozent sprechen sich dafür aus, dass die Krankenkassen gegen die zweckfremde Verwendung ihrer Gelder durch die Bundesregierung vor dem Bundesverfassungsgericht klagen dürfen.
Auch der Zustand der Pflegeversicherung bereitet vielen Bürgern Kopfzerbrechen
  • 54 Prozent der Umfrageteilnehmer sind besorgt oder sehr besorgt, dass sie im Falle einer Pflegebedürftigkeit nicht angemessen versorgt werden.
  • Und 64 Prozent machen sich Sorgen oder große Sorgen, dass sie im Falle einer Pflegebedürftigkeit in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Dafür verantwortlich könnte unter anderem der Eigenanteil in Pflegeheimen sein, der stetig steig.
  • 92 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus, dass pflegende Angehörige einen Pflegelohn erhalten sollen.

Geht es nach den Bürgern, sollte Prävention in Zukunft eine deutlich größere Rolle spielen als bisher.  77 Prozent der Befragten fordern, dass Maßnahmen, um die Gesundheit zu erhalten und Krankheiten zu vermeiden, einen größeren Stellenwert in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) haben sollten.

Derzeit fließen nur rund 3 Prozent aller Leistungsausgaben der GKV in die Prävention.

Außerdem sollte die Vergütung der Leistungserbringer für medizinische Behandlung vor allem von der Qualität abhängen: 59 Prozent der Befragten sprechen sich für eine qualitätsabhängige Vergütung aus.

82 Prozent plädieren außerdem dafür, alle medizinischen Bereiche zu verpflichten, Patientinnen und Patienten gemeinsam zu behandeln und zu versorgen.

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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