- Von Karen Schmidt
- 15.04.2025 um 11:35
Nur 2 Prozent der Bundesbürger haben eine eigenständige Cyberversicherung abgeschlossen. Bei 5 Prozent besteht ein vergleichbarer Versicherungsschutz, etwa durch eine Rechtsschutz- oder Haftpflichtversicherung. Das sind Ergebnisse einer Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. 1.021 Deutsche ab 16 Jahren, die das Internet nutzen, nahmen daran teil.

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76 Prozent der Befragten haben keinen Cyberversicherungsschutz und 14 Prozent wissen nicht, ob bestehende Versicherungen möglicherweise solche Risiken abdecken. „Eine Cyberversicherung kann für Privatpersonen eine gute Ergänzung im Versicherungsportfolio sein, um sich gegen Cyberangriffe und deren Folgen abzusichern“, sagt Felix Kuhlenkamp, Bereichsleiter Sicherheitspolitik beim Digitalverband Bitkom.
„Zuvor sollte aber geprüft werden, welche Risiken bereits durch bestehende Versicherungen abgedeckt werden. Eine Cyberversicherung schützt nicht nur vor finanziellen Schäden, sondern kann sowohl bei präventiven Maßnahmen unterstützen als auch bei der Schadensbehebung nach einem Angriff.“
Vielfältige Unterstützung im Schadenfall
Cyberversicherungen bieten eine Absicherung gegen unterschiedliche Risiken, die von Police zu Police variieren können. Dazu gehören Vermögensschäden, die oft bis zu einer bestimmten Grenze versichert sind. Die Versicherungen decken auch spezifische Risiken wie Online-Betrug durch Fake-Shops und Identitätsmissbrauch ab. Daneben bieten manche Versicherungen zusätzliche Unterstützung wie einen schnellen Zugriff auf technische oder juristische Beratung sowie Maßnahmen zur Datenrettung.
Kuhlenkamp: „Eine umsichtige Internetnutzung ist unabhängig von einer Versicherung der beste Schutz gegen Cyberrisiken. Dazu gehört eine regelmäßige Datensicherung, die Nutzung von Zwei-Faktor-Authentifizierung sowie die Verwendung sicherer Zahlungsmethoden beim Online-Kauf.“ Hilfreich kann eine Cyberversicherung auch für Eltern sein, deren Kinder von Cybermobbing betroffen sind. Entsprechende Policen bieten zum Beispiel Unterstützung bei der psychologischen Bewältigung, anwaltliche Erstberatung und Hilfe bei der Löschung von herabwürdigenden Online-Inhalten.
Eine breite Mehrheit der Internetnutzer wünscht sich zugleich mehr Einsatz der Polizei gegen Cyberbedrohungen. 91 Prozent fordern, dass die Polizei mehr Präsenz im digitalen Raum zeigen muss und zum Beispiel aktiv soziale Netzwerke oder Online-Foren nach Straftaten überwachen sollte. 81 Prozent wünschen sich höhere Strafen für Cyberkriminalität. Und 76 Prozent sagen, die Polizei sollte zusätzliche Befugnisse erhalten, um gegen Cyberkriminalität vorzugehen.


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