- Von Redaktion
- 17.04.2025 um 14:25
Eine aktuelle repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Debeka zeigt deutliche Skepsis gegenüber der gesetzlichen Pflegeversicherung. Demnach gehen 88,6 Prozent der Befragten davon aus, dass die gesetzlich vorgesehenen Leistungen im Pflegefall nicht ausreichen, um die tatsächlichen Kosten zu decken.
Die Debeka verweist in diesem Zusammenhang auf die finanzielle Belastung durch stationäre Pflege: Ein Heimplatz koste derzeit rund 3.000 Euro pro Monat – ein erheblicher Teil müsse dabei privat aufgebracht werden. Angesichts dieser Zahlen betont der Vorstandsvorsitzende der Debeka, Thomas Brahm, die wachsende Finanzierungslücke in der gesetzlichen Pflegeversicherung und sieht darin nicht nur ein finanzielles, sondern auch ein gesellschaftliches Problem.
Ein zentrales Ergebnis der Umfrage ist zudem das geringe Wissen über Möglichkeiten der privaten Pflegevorsorge. So gaben 88,9 Prozent der Befragten an, die sogenannte Pflege-Bahr-Versicherung nicht zu kennen – eine vom Staat geförderte Zusatzversicherung, für die es bis zu 60 Euro Zuschuss im Jahr gibt.
Trotz des Informationsdefizits zeigt sich eine grundsätzliche Zahlungsbereitschaft in der Bevölkerung: Rund ein Viertel der Befragten wäre bereit, monatlich mehr als 20 Euro in eine zusätzliche Pflegeabsicherung zu stecken.
Junge Generation besonders wenig informiert
Besorgniserregend ist laut Debeka vor allem die Haltung junger Erwachsener. In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen halte kein einziger Befragter zusätzliche Pflegeabsicherung für wichtig. Zugleich glauben fast 19 Prozent dieser Altersgruppe, dass die gesetzliche Pflegeversicherung im Pflegefall ausreicht. Laut Debeka ein Trugschluss. Beiträge zur privaten Vorsorge seien gerade in jungen Jahren vergleichsweise niedrig, das Problembewusstsein jedoch kaum vorhanden.

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