Schreibt über die Bedeutung der bKV für pflegende Angehörige: Elisa Albers, Leiterin Corporate Employee Benefits Axa Deutschland. © Axa Deutschland
  • Von Redaktion
  • 28.04.2025 um 13:56
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Viele Unternehmer sorgen sich um die Produktivität der Firma, wenn die Babyboomer nun nach und nach ausscheiden. Aber dieser Vorgang hat noch einen zweiten Aspekt: Viele Babyboomer werden zu Pflegefällen werden – und die verbleibenden Mitarbeiter als Kindergeneration werden bei der Pflege mit anpacken müssen. Wie die betriebliche Krankenversicherung (bKV) in diesem Ausnahmezustand helfen könnte, schreibt Elisa Albers, Leiterin Corporate Employee Benefits Axa Deutschland, in ihrem Gastbeitrag.

Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD steht. Auf 144 Seiten haben die Parteien ihre Ziele für die kommenden vier Jahre festgehalten. Viele der großen Themen werden sehr vage beschrieben – dazu gehören auch die Reformen im Bereich der Pflege. Im Koalitionsvertrag heißt es, dass es eine „Stärkung der ambulanten und häuslichen Pflege“ braucht. Es bleibt abzuwarten, welche konkreten Vorschläge hier folgen.

Klar ist aber schon heute: Mehr und mehr Menschen werden in Deutschland gepflegt werden müssen. Und das wird Konsequenzen für Gesellschaft und Wirtschaft haben.

Gleichzeitig stelle ich fest, dass viele Unternehmen das Thema der Pflege noch nicht ausreichend im Blick haben. Sie beschäftigen sich zwar mit dem demografischen Wandel, aber bedenken häufig nicht, dass dieser sie gleich mehrfach treffen wird.

Arbeitgeber sorgen sich zwar um die Personal- und Wissenslücke, die durch den Ruhestand der Babyboomer entstehen wird. Dass viele Menschen aus den geburtenstarken Jahrgängen in Rente gehen, hat jedoch auch zur Folge, dass viele von ihnen in den nächsten Jahren allein aufgrund ihres steigenden Alters vermehrt erkranken werden. Viele dieser Generation werden pflegebedürftig werden – und das hat eben auch Konsequenzen für die Unternehmen. Denn die Babyboomer sind die Eltern der heute jungen und mittelalten Mitarbeitenden.

bKV noch zu reduziert gedacht

Eine plötzliche Pflegebedürftigkeit in der eigenen Familie kann schnell zu einer Ausnahmesituation führen. Strategien, wie Unternehmen ihre Mitarbeitenden hier wirksam unterstützen können, fehlen häufig. Sehr selten wird in diesem Kontext an die betriebliche Krankenversicherung (bKV) gedacht.

Viele Unternehmen wissen zwar mittlerweile, was für ein starkes Instrument die bKV im Wettbewerb um Personal ist. Gleichzeitig unterschätzen viele die darüberhinausgehende Wirkung einer bKV noch. Die unterschiedlichen Ausgestaltungsmöglichkeiten werden noch nicht genug beachtet. Wir sind der Überzeugung: Nimmt die bKV noch mehr in den Blick als nur die Gesundheit des einzelnen Mitarbeiters, wird sie besonders wirksam. Dabei denke ich auch und besonders an Themen rund um die Pflege.

Mit einer bKV den pflegenden Angehörigen helfen

Pflegefälle in den Familien der Mitarbeitenden führen in erster Linie zu einer starken Mehrbelastung. Häufig fallen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in solchen Situationen immer wieder aus. Aus nachvollziehbaren Gründen. Wir bieten in der bKV daher eine sogenannte Pflege-Assistance an, die in dieser schwierigen Situation unterstützt und entlastet. Gemeinsam mit unserem Partner – der Gesellschaft für Telemedizinische Versorgung und deren Dienstleister MD Medicus – bieten wir etwa eine rund um die Uhr erreichbare Service-Hotline. Dort gibt es nicht nur eine allgemeine Beratung, sondern den Betroffenen wird auch geholfen, die passende Pflege zu organisieren – und das auch sehr kurzfristig.

Im Pflegefall wird die Unterbringung beziehungsweise Versorgung zum bald möglichsten Zeitpunkt garantiert. In der Regel innerhalb von 24 Stunden nach Feststellung und Meldung. Darüber hinaus bietet der Baustein Beratung zu zahlreichen weiteren Leistungen wie Haushaltsunterstützungen, Hausnotrufsystemen, Anträgen von Pflegeleistungen, Vorsorgevollmachten und vielem mehr. Versicherte erhalten sogar Unterstützung bei der Organisation von Kinderbetreuung – eine enorme Entlastung in einer solchen Situation.

Die Pflege von Angehörigen führt aber vor allem auch zu einer mentalen Belastung. Im vergangenen Jahr gaben 43 Prozent der pflegenden Angehörigen im Axa Mental Health Report an, dass sie aktuell unter Depressionen, Angststörungen oder anderen psychischen Erkrankungen leiden. Diese mentalen Auswirkungen gehen häufig auch über den Zeitraum der eigentlichen Pflege hinaus. Für viele Betroffene ist die Pflege einer nahestehenden Person ein mehr als einschneidendes Erlebnis. Auch hier kann eine bKV unterstützen.

Gemeinsam mit unserem Partner Nilo bieten wir den Servicebaustein „Mentale Stärke“. Dank ihm können Versicherte mit qualifizierten psychologischen Expertinnen und Experten in Online-Sitzungen über ihre persönliche Situation sprechen. Dort kann nicht nur über Arbeitsstress oder herausfordernde Personalführung, sondern eben auch über Probleme im privaten Kontext gesprochen werden. Darüber hinaus werden über die Online-Plattform auch interaktive Gruppenformate angeboten – darunter Austauschgruppen, Live-Übungen oder sogar Live-Meditationen.

Pflegebedürftigkeit kann jeden treffen

Pflege ist ein Thema, das fast jede und jeden betrifft – ob ganz persönlich oder im nahen Umfeld: Jeder zweite Mann und zwei von drei Frauen werden im Laufe des Lebens pflegebedürftig. Bei richtiger Ausgestaltung kann die betriebliche Krankenversicherung hier eine große Unterstützung sein. So können Arbeitgeber die betroffenen Mitarbeitenden und ihre gesamte Familie ganz konkret unterstützen. Eine Unterstützung, die Mitarbeitende nie wieder vergessen werden. Und eine Unterstützung, die wirksam mögliche Fehlzeiten der Mitarbeitenden senkt.

Über die Autorin

Elisa Albers leitet den Geschäftsbereich Corporate Employee Benefits bei Axa in Deutschland. Dort ist sie für die Bereiche der betrieblichen Altersvorsorge, der betrieblichen Krankenversicherung sowie der internationalen Krankenversicherung verantwortlich.

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