- Von Lorenz Klein
- 26.08.2019 um 11:14
Harald Christ, Schatzmeister und Vizepräsident des Wirtschaftsforums der SPD und ehemaliger Vorstand des Versicherers Ergo, hat sich kritisch über die jüngsten Umverteilungspläne seiner Partei geäußert.
„Die Schwächeren der Gesellschaft werden nicht gestärkt, indem man die Starken schwächt“, kommentierte Christ die aktuellen Pläne des kommissarischen SPD-Chefs Thorsten Schäfer-Gümbel für eine Wiedereinführung der Vermögensteuer gegenüber der „Wirtschaftswoche“.
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Er halte nichts von „aktionistischer Symbolpolitik“, wird der Vizepräsident des sozial-liberalen Wirtschaftsforum der SPD zitiert. Die Diskussion sei zum jetzigen Zeitpunkt „nicht zielführend“ und schade am Ende.
Weiter erklärte Christ, der auch Mittelstandsbeauftragter der Partei ist, dass die SPD zunächst einmal „die wichtige Führungsfrage“ klären und danach in eine ernsthafte inhaltliche, ergebnisoffene Diskussion über Inhalte einsteigen solle.
Zwar müssten „die wirtschaftlich Stärkeren ihrer Verantwortung auch gerecht werden“, so Christ, aber es müsste „viel mehr inhaltlich passieren, um eine SPD wirklich wieder attraktiv für Mehrheiten zu machen“, berichtet die Wirtschaftwoche.
„Verhältnis zu den Leistungsträgern überdenken“
Den Unmut des Ex-Ergo-Vorstandes zog außerdem eine Illustration der SPD-Bundestagsfraktion auf sich, in der sie sich zum geplanten Abbau des Solidaritätszuschlags mit Ausnahme für Spitzenverdiener äußerte. Unter dem Slogan „Keine Steuergeschenke für Spitzenverdiener! Wir schaffen den Soli ab. Für fast alle“ wird ein Männchen im Anzug gezeigt, das zufrieden im Liegestuhl liegt und bei dem das Geld auf dem Fließband ankommt.
Die Illustration sei „grotesk“, zitiert die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) den SPD-Mann und Mittelstandsbeauftragten der Partei, den die Zeitung als „Unternehmer und Multimillionär“ umschreibt. Er finde sich in dieser Darstellung nicht wieder, sagte Christ der SZ. Hinter wirtschaftlichem Erfolg stecke oft „harte Arbeit“. Und weiter: Solche Pauschalisierungen würden der Partei in ihrer schwierigen Lage nicht weiterhelfen. „Die SPD sollte generell ihr Verhältnis zu den Leistungsträgern überdenken“, forderte Christ.
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