- Von Redaktion
- 19.08.2019 um 14:27
Der Geburtsjahrgang 1950 hat mit 65 Jahren und 4 Monaten das gesetzliche Renteneintrittsalter erreicht. Sechs Monate nach diesem Zeitpunkt arbeiteten trotzdem 170.000 von ihnen weiter. 81.000 von ihnen waren Frauen, der Rest Männer. Das geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.
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Der Anteil der arbeitenden Älteren hat sich von der Geburtskohorte 1945 bis zu der von 1950 damit um 3 Prozentpunkte auf 14 Prozent erhöht. Zum Großteil handelt es sich dabei um eine geringfügige Beschäftigung, also etwa Minijobs oder kurzfristige Arbeitsverhältnisse.
Dabei arbeiten besser ausgebildete Beschäftigte häufiger weiter als geringqualifizierte im – und auch öfter für denselben Arbeitgeber. Laut Studie liegt das unter anderem am Fachkräftemangel. Qualifiziertes Personal sei derzeit schwer zu ersetzen, so IAB-Forscher Christian Westermeier. Auch Personen, die im Alter von Mitte 50 besonders wenig verdient hätten, arbeiteten signifikant häufiger noch im Alter 65plus. „Das erklärt sich auch daraus, dass diese Personen meist schon in der Vorruhestandsphase nur geringfügig beschäftigt waren und sich Minijobs aus steuerlichen und rentenrechtlichen Gründen leicht neben einer Altersrente fortführen lassen“, erklärt Westermeier.
Die Branche, in der vor Erreichen des Rentenalters gearbeitet wurde, ist laut der Untersuchung kein Auslöser für eine längere Beschäftigung. Allerdings sei in einigen Branchen – darunter die Finanz- und Versicherungsbranche – ein Wechsel in einen anderen Betrieb deutlich wahrscheinlicher als in anderen.
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