- Von Juliana Demski
- 24.05.2019 um 16:26
Immer mehr gesetzlich Krankenversicherte müssen zu Behandlungskosten etwas beisteuern. Zwischen 2016 und 2018 sind die Zuzahlungen um knapp 10 Prozent gestiegen, wie das Bundesgesundheitsministerium auf eine Anfrage der Linksfraktion mitteilte. In Zahlen bedeutet das einen Anstieg von 609 Millionen auf 668 Millionen Euro.
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Vor allem Termine und Behandlungen bei Physio- und Ergotherapeuten sowie bei Logopäden seien von dieser Entwicklung betroffen.
Grund hierfür seien die in den vergangenen Jahren beschlossenen höheren Vergütungen für die Beschäftigten in diesen Branchen, so das Gesundheitsministerium. Dadurch seien die GKV-Ausgaben für Heilbehandlungen zwischen 2016 und 2018 um rund eine Milliarde Euro gewachsen – auf nunmehr 7,5 Milliarden Euro.
Die Politik reagiert mit Unverständnis:
Der Linken-Gesundheitsexperte Achim Kessler forderte angesichts der jüngsten Entwicklung, dass die Zuzahlungen für die Heilmittelversorgung abgeschafft werden. Die von der Bundesregierung reklamierte Eigenverantwortung der Patienten bedeute lediglich, dass die Versicherten noch einmal zusätzlich zur Kasse gebeten würden, wie Kessler dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) sagte.
Er fürchte, so der Politiker, dass Behandlungen umgangen werden, obwohl sie eigentlich nötig wären. „Solange die Versicherten Zuzahlungen für notwendige Behandlungen leisten und ihre Brillen weiter selbst zahlen müssen, ist die Parität in der Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung nicht eingelöst“, kritisierte Kessler.
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