- Von Lorenz Klein
- 14.05.2019 um 15:05
Wenn der Kauf einer Immobilie durch zu hohe Preise nicht mehr möglich sei, sehe er „diese Absicherung im Alter in Gefahr“, sagt Sebastian Wagner, Chef und Gründer des Maklerdienstleisters Hausgold. Menschen im Ruhestand müssten dann eine hohe Miete in Kauf nehmen oder – wenn die Immobilie vor Renteneintritt noch nicht abbezahlt ist – eine verlängerte Kreditlaufzeit. „Die vielgenannte Altersarmut könnte ohne Anlagealternativen spätestens dann zur Realität werden“, so Wagner
Häuser sind so teuer wie nie
Warum eine Anleitung zur Ruhestandsplanung so wichtig ist
Sachwerte auf dem Prüfstand
Eine Großstadt, die durch immer steigende Immobilienpreise künftige Altersarmut begünstige, sei Berlin. Laut dem aktuellen Immobilienpreisreport von Hausgold werden Häuser in Berlin immer teurer: Noch im Jahr 2017 zahlte man für ein Haus in der Hauptstadt durchschnittlich 654.702 Euro. Schon ein Jahr später, 2018, stieg der durchschnittliche Preis für ein Haus in Berlin auf 790.348 Euro. „Das ist ein Preisanstieg von 20,72 Prozent“, rechnen die Studienautoren vor – und die Preisspirale dreht sich weiter.
Im ersten Quartal 2019 sind die Hauspreise demnach erneut erheblich gestiegen. Der Preis, der im ersten Quartal 2019 für ein Haus in Berlin bezahlt wurde, betrug im Schnitt 914.028 Euro. Das ist ein Preisanstieg von 15,65 Prozent zum Vorjahr.
Wohnraum in Berlin „bald unbezahlbar“
Sollten die Preise weiterhin so rasant ansteigen, werde Wohnraum in Berlin „bald unbezahlbar“, merken die Autoren an. „Nimmt man einen jährlichen Preisanstieg von 15 Prozent als Referenzwert, wird ein Haus in Berlin im nächsten Jahr im Schnitt circa 1.051.132 Euro kosten“, rechnet man bei Hausgold vor. Gehe die Preisspirale so weiter, werde ein Haus in Berlin im Jahr 2025 „vermutlich im Schnitt circa 2.114.202 Euro kosten“, heißt es.
Doch nicht nur Käufer, sondern auch Mieter seien von hohen Kaufpreisen betroffen, so Hausgold. Wechselt beispielsweise ein Mehrfamilienhaus für einen hohen Kaufpreis seinen Besitzer, werden die Mieten angehoben, um die Mehrkosten des Käufers decken zu können – zum Leidwesen der Mieter.
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