- Von Manila Klafack
- 03.04.2019 um 08:12
Der Zeitdruck im Aufbau einer elektronischen Patientenakte sei kontraproduktiv, befand der Vorstandschef der Siemens-Betriebskrankenkasse (SBK), Hans Unterhuber, im Tagesspiegel. Ähnlich wie mit der elektronischen Gesundheitskarte werde „wieder viel Geld in den Sand“ gesetzt. Zudem würden die Versicherten schwer enttäuscht.
Das Angebot sei dann erstens hochkompliziert und zweitens nur eingeschränkt nutzbar. „Und für diese Enttäuschung unserer Versicherten werden wir immens viel Geld ausgeben“, heißt es in einem internen Papier von mehr als 90 gesetzlichen Kassen, das der Zeitung vorliege.
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Warum sich die Krankenkassen nicht in der Lage sehen, die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzubringen, sind dem Bericht zufolge vielfältig. Insbesondere die Vorgaben für die technische Umsetzung seien demnach nicht mehr aktuell.
SBK-Chef Unterhuber verstehe, dass die Politik den Druck bezüglich der Digitalisierung erhöhe, insbesondere weil schon die Einführung der Gesundheitskarte nach 15 Jahren nicht gelungen sei. Doch die Eile sei nicht zielführend, so Unterhubder. „Auf ein Jahr mehr oder weniger“ dürfe es nicht ankommen.
„Zum ersten Mal in meinem Kassen-Leben ist sich der Großteil der Beteiligten im Gesundheitswesen einig, wo die Reise hingehen soll. Jens Spahn bringt deshalb zurecht Dynamik in das Thema. Allerdings müssen wir den ersten Schritt vor dem zweiten tun“, so Unterhuber im Tagesspiegel.
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