- Von Juliana Demski
- 29.03.2019 um 13:59
Wer pflegebedürftig wird oder einen Angehörigen hat, dem das passiert, muss für eine gute Versorgung vieles aus eigener Tasche bezahlen. Bislang übernimmt die Pflegeversicherung nur bestimmte Kosten und wälzt alles andere auf die Versicherten ab. Damit solle bald Schluss sein, findet die DAK Gesundheit – und fordert eine erneute Pflegereform, wie aus einer aktuellen Mitteilung hervorgeht.
Rücklagen der Pflegeversicherung gehen um die Hälfte zurück
„Pflege ist ein extremes Lebensrisiko“
„Pflegebedürftige sind einem doppelten Kostenrisiko ausgesetzt. Sie kennen die Höhe ihrer künftigen Eigenanteile nicht und es ist unklar, wie lange sie diese zahlen müssen“, sagt Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit. „Der sogenannte Sockel-Spitze-Tausch, mit dem der Anteil der Versicherten gedeckelt wird, würde den Betroffenen mehr finanzielle Sicherheit geben“, so Storm. Nur so sei zu verhindern, dass Pflegebedürftigkeit für immer mehr Menschen in der „Fürsorgefalle“ ende.
Allerdings wäre die Deckelung des Eigenanteils mit einem hohen finanziellen Mehraufwand verbunden. „Wir fordern deshalb einen steuerfinanzierten Bundeszuschuss von zehn Prozent der Leistungsausgaben bis 2025“, so Dieter Schröder, Vorsitzender des Verwaltungsrats der DAK.
Horst Zöller, stellvertretender Vorsitzender des DAK-Versichertenparlaments, ergänzt:
„Aufgrund der demographischen Entwicklung und den damit verbundenen gesellschaftlichen Herausforderungen entsteht eine Ausgabendynamik, die wir abfedern müssen. Deshalb sollte der Steuerzuschuss bis 2045 auf bis zu 25 Prozent der Ausgaben gesteigert werden.“ Denn auch die gesetzliche Krankenversicherung erhalte bereits Steuermittel für gesamtgesellschaftliche Aufgaben, wie Zöller hinzufügt.
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