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- 12.03.2019 um 10:29
Viele Bürger wissen nicht, dass sie sich als Pflegebedürftige etwa bei vollstationärer Pflege an den Kosten beteiligen müssen, und wie hoch die Kosten dafür sein können. Das zeigt eine Umfrage im Auftrag der Postbank unter 1.002 Bürgern. 43 Prozent der Befragten glauben danach, dass die gesetzliche Pflegeversicherung die Kosten für einen vollstationären Pflegeplatz in voller Höhe übernimmt.
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21 Prozent der Umfrageteilnehmer gehen von einem Eigenanteil von unter 1.000 Euro. Tatsächlich liege der zu leistende Betrag im Bundesdurchschnitt derzeit bei rund 1.800 Euro, wie Berechnungen des PKV-Verbands ergeben haben.
„Die Unkenntnis über die Kosten der Pflege für den Einzelnen und ihre Finanzierung zieht sich durch alle Bevölkerungs- und Altersschichten“, sagt Marco Bargel, Chefvolkswirt der Postbank, zu den Ergebnissen der Umfrage. „Es ist erstaunlich, dass sogar Menschen im Rentenalter, für die die eigene Pflege ein greifbareres Szenario ist, und die wahrscheinlich im eigenen Umfeld bereits mit dem Thema konfrontiert wurden, nicht besser informiert sind.“
Trügerische Sicherheit
Immerhin geben 59 Prozent der Befragten an, dass sie zusätzlich für die Pflege im Alter vorsorgen. 36 Prozent davon schaffen oder erhalten dafür Vermögenswerte, weitere 33 Prozent sparen. Eine private Pflegeversicherung haben 22 Prozent abgeschlossen. „Es ist nicht möglich, angemessen vorzusorgen, wenn man das abzusichernde Risiko falsch einschätzt“, ist Bargel überzeugt. „Die Mehrheit der Befragten, die angeben, privat für Pflegekosten vorzusorgen, verweisen auf Ersparnisse und Vermögenswerte, wie ein Eigenheim, die im Pflegefall für die Finanzierung der Kosten eingesetzt werden sollen. Diese Menschen wiegen sich in trügerischer Sicherheit, da die Pflegekosten die Höhe der Ersparnisse oder den Wert einer Immobilie übersteigen können.“
Diejenigen, die nicht privat für die Pflege im Alter vorsorgen, begründen das mit fehlendem Geld (48 Prozent), erwarten, dass der Staat für die Pflegekosten aufkommt (44 Prozent) oder denken, dass es ausreicht, in die gesetzliche Pflegeversicherung eingezahlt zu haben (38 Prozent).
Risiken werden ausgeblendet
„Es ist sehr beunruhigend, dass ein so hoher Anteil der Befragten nicht vorsorgt. Sie geben die Verantwortung an den Staat ab oder stellen Ansprüche an die gesetzliche Pflegeversicherung, die nicht realistisch sind. Menschen unter 40 Jahren sollten sich darauf konzentrieren, Risiken wie die Rentenlücke oder Berufsunfähigkeit abzusichern. Ab 40 Jahren, spätestens jedoch mit 50 Jahren, sollte man sich mit der Pflegevorsorge auseinandersetzen“, sagt Bargel.
Die Umfrage zeigt außerdem, dass jeder Vierte (25 Prozent) nicht vorsorgt, weil er sich mit dem Thema nicht auskennt, jeder Sechste (17 Prozent) weil es zu kompliziert ist.
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