- Von Lorenz Klein
- 27.02.2019 um 16:41
Während der Versicherungsverband GDV die aktuelle Stornoquote in der Lebensversicherung von 2,6 Prozent pro Jahr als Erfolg feiere, sei man darüber entsetzt, heißt es beim Bund der Versicherten (BdV).
Der BdV begründet dies mit eigenen Berechnungen, wonach eine derartige Stornoquote bedeuten würde, dass „nur ein geringer Anteil aller Verträge durchgehalten wird“, wie Axel Kleinlein, Vorstandssprecher des BdV, befindet.
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Die Verbraucherschützer haben dafür Verträge untersucht, die von heute 20-, 30- oder 40-jährigen Personen abgeschlossen werden. Dazu schildern die Autoren ein Beispiel, wie die Ergebnisse zu verstehen seien: „Wenn heute 100 Männer im Alter von 20 Jahren einen Vertrag bei einem Lebensversicherer zur Altersvorsorge abschließen, dann werden durchschnittlich nur 27 diesen Vertrag noch bei Rentenbeginn haben. Drei werden verstorben sein und 70 werden den Vertrag zwischenzeitlich gekündigt haben.“
„Schädlich für die Altersvorsorge“
Ein Vertrag, der zwischenzeitlich gekündigt werde, führe allerdings meist zu Verlusten und sei damit „schädlich für die Altersvorsorge“, so der Verein.
Die Zahlen zeigten weiter, dass es der Versicherungsbranche zwar gelinge, Verträge zu verkaufen, jedoch nicht, die Versicherten „langfristig zu überzeugen und zu halten“, kommentierte Kleinlein die Ergebnisse – und untermauerte seine Forderung nach einem Provisionsdeckel in der Lebensversicherung. Es gehe darum, „Verkaufsanreize in Form hoher einmaliger Abschlussprovisionen zu mindern und stattdessen auf nachhaltigere Vergütungen zu setzen“, so Kleinlein.
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