- Von Redaktion
- 14.02.2019 um 11:47
„Der Fokus der Finanzberatung liegt meist auf der Ansparphase, doch die Auszahlungsphase ist mindestens ebenso wichtig – gerade vor dem Hintergrund der immer längeren Lebenserwartung und der damit verbundenen längeren Rentenbezugsdauer.“ Das sagt Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland (FPSB Deutschland), und warnt davor, das Thema Altersvorsorge mit dem Rentenbeginn als erledigt abzuhaken.
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Die Finanzplanung für die Auszahlungsphase müsse stärker als bislang in den Fokus der Altersvorsorge rücken, fordert der FPSB. Dafür infrage kämen nicht nur klassische Leibrenten, sondern beispielweise auch Entnahmepläne, die über einen definierten Zeitraum regelmäßig Geld an den Kunden auszahlen. „Entscheidend ist, das angesparte Kapital zu optimieren und in leistungsfähige sowie sichere Zahlungsströme zu verwandeln“, so Tilmes weiter.
Auffällig findet Tilmes auch, dass in der Rentenzeit zu wenig auf eine ausreichende Liquidität geachtet wird. Wenn der Verbraucher etwa in der Phase des Vermögensaufbaus einen Großteil seines Vermögens in Immobilien oder langfristige Beteiligungen stecke, könne er im Ernstfall im Alter, falls er das Geld dringend benötigt, nicht schnell genug oder unter Umständen nur mit Verlusten verkaufen. Daher sollte nach Meinung des FPSB zum Ruhestandsbeginn ein Anteil des Vermögens von mindestens 50 Prozent in liquiden Vermögenswerten bereitstehen.
Ein weiterer häufiger Irrtum: Die Altersvorsorge höre mit dem Renteneintritt auf, das Ersparte fürs Alter werde als Gesamtsumme betrachtet. „Doch das angesparte Vermögen muss nicht ab einem gewissen Alter vollständig verfügbar sein“, sagt der FPSB-Vorstand. Wichtiger sei es, das Geld nach seiner Verfügbarkeit zu klassifizieren und so sukzessive über den Ruhestand hinweg zu entnehmen.
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