- Von Lorenz Klein
- 07.02.2019 um 10:09
Ein 25-jähriger Sparer, der monatlich 100 Euro einzahlt, bekommt im klassischen Modell der betrieblichen Altersversorgung eine bisher garantierte Rente von 170 Euro im Monat heraus. Im neuen Modell hingegen sind es bis zu 765 Euro oder mit einem stark auf Sicherheit ausgerichteten Anlage-Mix 421 Euro. Das zeigt eine Analyse des Rentenwerks, einem Konsortium der Lebensversicherer Barmenia, Debeka, Gothaer, Huk-Coburg und Stuttgarter.
Versorgungswerke verzeichnen starke Zuwächse in der bAV
„Die reine Beitragszusage führt zu deutlich mehr Rente“
Sozialpartnermodell noch nicht wie erhofft angenommen
Ein 35-Jähriger könnte demnach statt 130 Euro künftig zwischen 259 und 416 Euro erreichen, je nach gewähltem Risikoprofil, teilt das Rentenwerk mit. Grund für diese viel höherer Renten sei der Verzicht auf Garantien, der risikoreichere Anlagen in Aktien ermögliche.
Ängste wegen fehlender Garantien seien unbegründet
„Der Verzicht auf Garantien ist kein Nachteil“, sagt Debeka-Vorstand Normann Pankratz, sondern biete vielmehr die Freiheiten, die eine moderne Altersversorgung brauche. Ängste vor dem Garantieverzicht hält Pankratz für unbegründet. „Zwar schwanken Märkte zwischenzeitlich – angesichts der oft jahrzehntelangen, kollektiven Geldanlagen spielt das erwartungsgemäß aber kaum eine Rolle“, so Pankratz. Herkömmliche Anlagen glichen dagegen kaum mehr die Inflation aus.
Allerdings können interessierte Arbeitnehmer diese neue Form der Altersvorsorge, die durch die Einführung des Betriebsrentenstärkungsgesetzes (BRSG) möglich wird, noch nicht nutzen. Dafür braucht es zuvor eine Einigung der Sozialpartner. Und die steht noch aus.
„Wir hoffen, dass die Reform in diesem Jahr in der Praxis ankommt“, so Pankratz. Die Zeit dränge. Angesichts der weiterhin niedrigen Zinsen drohe vielen Menschen im Alter „ein böses Erwachen“.
Das Rentenwerk bietet unterschiedliche Sicherheits-Niveaus, bei denen die Tarifparteien zwischen chancenreichen und konservativen Profilen wählen können. Zudem lässt sich Riester-Förderung in das Angebot des Konsortiums integrieren.
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