- Von Manila Klafack
- 23.01.2019 um 11:42
Jede Zweite zwischen 16 und 29 Jahren möchte mit seiner Versicherung ausschließlich online kommunizieren. In der Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen sind es 46 Prozent, die diesen Wunsch äußern, bei den 50- bis 64-Jährigen 42 Prozent und bei der Zielgruppe 65plus immerhin noch 20 Prozent. So äußerten sich die Befragten für eine Studie des Berliner Digitalverbands Bitkom.
Für zwei Drittel der 16- bis 29-Jährigen ist es vorstellbar, mit einer App auf dem Smartphone einen Überblick über alle Versicherungen und ihre Leistungen abzurufen. Ähnlich sieht es für die Gruppe der 30- bis 49-Jährigen aus. Dort sind es 61 Prozent. Bei den 50- bis 64-Jährigen kommt das für 51 Prozent infrage. In der Altersklasse darüber kann sich das nur jeder Fünfte vorstellen.
„Digitale Angebote sind für Versicherungen heute schon unerlässlich und werden künftig noch an Bedeutung gewinnen“, sagt Fabian Nadler, Experte für Digital Insurance beim Digitalverband Bitkom. „Wer mit dem Smartphone mit Freunden und Bekannten kommuniziert, mit einem Klick Waren bestellt, die noch am selben Tag geliefert werden, und online Vorschläge für den Filmabend erhält, der erwartet eine ähnlich bequeme und unkomplizierte Kommunikation auch von seiner Versicherung.“
Wettbewerb durch Digitalunternehmen
Künftig würden die Versicherer nicht nur untereinander im Wettbewerb stehen, sondern auch mit Digitalunternehmen. 36 Prozent der Bundesbürger können sich vorstellen, eine Versicherung bei einem Digitalunternehmen wie Amazon, Apple oder Google abzuschließen. Jedoch bestehen gravierende Unterschiede in den verschiedenen Altersgruppen. So ist das nur für jeden Neunten ab 65 Jahren (11 Prozent) eine Option, unter den 50- bis 64-Jährigen beträgt der Anteil 28 Prozent. Aber bereits unter den 30- bis 49-Jährigen hält rund jeder Zweite (48 Prozent) einen Wechsel zu einem Digitalunternehmen für denkbar. Bei den 16- bis 29-Jährigen ist das für 59 Prozent denkbar.
„Versicherungen haben heute noch den Vorteil, im Besitz der Kundenschnittstelle zu sein und sie können oftmals aus einer langjährigen Erfahrung über die Wünsche der Versicherten schöpfen“, stellt Nadler fest. „Wenn sie digitale Technologien einsetzen und auf Basis ihres Datenschatzes neue Produkte und Services entwickeln, können sie ihren Wettbewerbsvorteil sogar noch ausbauen.“
Quer durch alle Altersgruppen glauben der Bitkom-Studie zufolge die Deutschen, einen genauen Überblick über die eigenen Versicherungen und die entsprechenden Leistungen der Policen zu haben. Das geben 67 Prozent der 16- bis 29-Jährigen, 66 Prozent der 30- bis 49-Jährigen und 65 Prozent der 50- bis 64-Jährigen an. Bei den Älteren ab 65 Jahren sind es sogar mehr als drei Viertel (77 Prozent).
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