- Von Manila Klafack
- 28.11.2018 um 11:07
Fast jeder dritte Deutsche (60,4 Prozent) hat in diesem Jahr mehr als 2017 gespart oder zumindest gleich viel. Diejenigen, die nicht sparen, sind mit 39,6 Prozent weniger als im Vergleich zum Vorjahr, als es noch 44,7 Prozent waren. Dieses Ergebnis einer aktuellen Umfrage der Norisbank zum Sparverhalten der Deutschen ist angesichts des anhaltenden Niedrigzinsumfelds überraschend. Eigentlich wird bei niedrigen Zinsen eher konsumiert als gespart.
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Bei den Deutschen scheint das Zinsumfeld jetzt das Gegenteil zu bewirken. Der Umfrage zufolge haben 27,4 Prozent 2018 noch mehr gespart als 2017. Das Sicherheitsbedürfnis sei dabei für die Sparer ein Hauptmotiv. 53,2 Prozent wollen sich ein finanzielles Polster aufbauen. Das gilt vor allem für die 50- bis 69-Jährigen. Dort sind es 65,2 Prozent der Befragten, die das angeben.
Regional betrachtet, sparen die Schwaben am meisten. Jeder Dritte (31,1 Prozent) hat in diesem Jahr mehr gespart als 2017 (30,3 Prozent). Auf Platz zwei finden sich die Bayern mit 30,4 Prozent – mit deutlichem Zuwachs im Vergleich zu 2017, als 24,2 Prozent angaben, mehr gespart zu haben.
Aktien oder andere Anlagen spielen beim Sparen kaum eine Rolle
Insbesondere auf dem Girokonto aber auch auf Tages- und Festgeldkonten wird das Geld dabei geparkt. Aktien oder andere Anlageformen spielen demnach keine große Rolle. Die Deutschen seien sich über eine sinnvolle Investition nicht sicher. 23,3 Prozent der Befragten, die in diesem Jahr mehr gespart haben als 2017, gaben an, dass sie sich mit Anlage- und Investitionsmöglichkeiten nicht auskennen. Ein Viertel habe kein Vertrauen in Anlagen wie Aktien.
„Es hat den Anschein, dass die Niedrigzins-Politik nach Jahren des Zinstals an Wirkung als Konsum-Stimulus verliert“, vermutet Thomas große Darrelmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Norisbank. „Der aktuelle Trend zeigt: trotz der besonderen Niedrigzinsphase neigen viele Deutschen offenbar wieder vermehrt zum Sparen – möglicherweise auch eine Folge der gestiegenen Preise bei Immobilien und vielen Konsumgütern.“ Desweiteren sei es vielleicht ein Ausdruck zunehmender Verunsicherung in einem derzeit eher volatilen Weltgefüge, so große Darrelmann.
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