Baustelle eines Hauses: Immobilienkäufer sollten möglichst viel Eigenkapital in die Baufinanzierung einbringen. © Pixabay
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  • 28.11.2018 um 10:37
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Angesichts der niedrigen Zinsen überlegen manche Sparer, ob sie ihre Baufinanzierung nicht einfach komplett ohne Eigenkapital stemmen. Das hat aber deutliche Nachteile, warnt Peter Schwickert, Spezialist für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Oberhausen. Er hat ein paar Tipps parat, wie man stattdessen „verborgenes“ Eigenkapital heben kann.

„Für eine eigene Immobilie muss man kein Millionär sein, aber das Finanzierungkonzept muss passen“, erklärt Peter Schwickert, Spezialist für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Oberhausen. Hierbei spiele auch das Eigenkapital eine wichtige Rolle. Wer eigenes Geld einbringe, senke das Finanzierungsrisiko und erhöhe damit die Chancen, von der Bank eine Baufinanzierung zu bekommen. Zudem gewährten Banken für die Finanzierung mit Eigenkapital niedrigere Zinsen. Das spare Geld und ermögliche, Schulden schneller abzubezahlen.

Wie viel Eigenkapital sollten Sparer dabei idealerweise mitbringen? „Sinnvoll ist, mindestens die Kaufnebenkosten in Höhe von 10 bis 15 Prozent des Kaufpreises in die Finanzierung einzubringen“, rät Schwickert. Um günstigere Zinsen bei der Bank abzugreifen reicht das aber wohl noch nicht. Da gilt vielmehr: Je mehr Eigenkapital, desto besser.

Ist doch nur ein kleines Sümmchen zusammengekommen, lautet der Tipp von Schwickert: eine höhere Tilgung wählen als die üblichen 2 Prozent. „Gerade in Zeiten niedriger Zinsen ist das empfehlenswert. Als Richtwert gilt dann eine Anfangstilgung von 3 Prozent. Das reduziert die Laufzeit des Baukredits.“

Immobilienkauf ohne Eigenkapital ist möglich, aber riskant

Wer sich trotzdem nicht davon abhalten lässt, die Baufinanzierung ohne Eigenkapital anzugehen, sollte sich der Risiken bewusst sein. Sie dauere länger und koste mehr, so Schwickert. Der Kaufinteressent sollte dann schon ein sehr hohes, gesichertes Einkommen haben, und eine überdurchschnittlich gute Bonität in Form eines tadellosen Schufa-Scores aufweisen.

Merkt man zwischendrin, dass man die Baufinanzierung doch nicht schafft, lässt sich die Immobilie zwar wieder verkaufen. Die Nebenkosten des Hauskaufs und die bis dahin angefallenen Zinsen sind dann aber trotzdem futsch.

Manchmal ist das Eigenkapital verborgen

Es kommt durchaus vor, dass Leute mehr Eigenkapital haben, als sie glauben. Peter Schwickert erinnert sich dabei an einen Fall aus der Praxis. So beriet er kürzlich ein junges Ehepaar, das sich mit seinen zwei Kindern den Wunsch vom eigenen Haus in Oberhausen erfüllen wollte. Das Problem: Das Eigenkapital reichte nicht einmal für die Kaufnebenkosten – dachten sie: „Durch gezieltes Fragen habe ich erfahren, dass die Familie über eine Riester-Rente verfügt. Dass sich dieses Riester-Guthaben für die Baufinanzierung nutzen lässt, wussten sie nicht. So konnten wir ihr Eigenkapital fast verdoppeln und die Finanzierungskonditionen erheblich verbessern.“

Quelle: Dr. Klein, *Name der Familie geändert

Grundsätzlich eigne sich aber jede Sparform dazu, Eigenkapital anzuhäufen. Zu den gängigsten Möglichkeiten gehören Aktien, Termingelder, Sparbücher, Bausparen und Fondssparpläne. Ebenso zählt ein Grundstück als Eigenkapital. Wer beim Bau selber Hand anlege, könne zudem die Baukosten senken und die Eigenleistung als Eigenkapital ansetzen, erklärt Schwickert. Banken akzeptierten in der Regel bis zu 15 Prozent der Darlehenssumme als Eigenleistung – meist aber nicht mehr als 30.000 Euro. Als realistisch gelte ein Betrag zwischen 5 und 10 Prozent, um Eigenleistungen beim Hausbau geltend zu machen. Hierbei würden die Lohnkosten veranschlagt, die Materialkosten aber nicht berücksichtigt.

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