Clemens Vatter ist im Vorstand der Signal Iduna zuständig für die Lebensversicherung. © Signal Iduna
  • Von Redaktion
  • 08.11.2018 um 18:14
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Viele Arbeitgeber wollen sich bei ihren Mitarbeitern über das Gehalt hinaus erkenntlich für die erbrachte Leistung zeigen. Dürften sich Arbeitnehmer dabei eine Leistung aussuchen, würde sich die Mehrheit für eine Betriebsrente entscheiden. Das zeigt eine aktuelle Umfrage.

Die Betriebsrente ist Arbeitnehmern wichtiger als andere geldwerte Vergünstigungen des Arbeitgebers. 55 Prozent würden sich für eine betriebliche Altersversorgung entscheiden, nur 28 Prozent für einen Zuschuss zum Fahrgeld, zum Handyvertrag oder ähnlichem. Das zeigt eine repräsentative Online-Umfrage im Auftrag der Signal Iduna.

Bei einem persönlichen Monatseinkommen zwischen 2.500 und 3.500 Euro befürworten noch mehr Menschen eine Betriebsrente (80 Prozent) als im Durchschnitt. Auch unter den 35- bis 44-Jährigen liegt der Zuspruch für eine Betriebsrente tendenziell etwas höher (61 Prozent) als im Gesamtdurchschnitt.

Thema der Umfrage war auch, wie gut Arbeitnehmer etwa zehn Monate nach Inkrafttreten des Betriebsrentenstärkungsgesetzes (BRSG) über die neue Geringverdiener-Förderung informiert worden sind. Diese greift bei Arbeitnehmern mit einem Einkommen von maximal 2.200 € brutto im Monat. Arbeitgeber erhalten eine Förderung vom Staat, wenn sie diesen Mitarbeitern eine neue bAV einrichten und 240 Euro bis 480 Euro im Jahr einzahlen. Die staatliche Förderung beträgt 30 Prozent der Arbeitgeberbeiträge.

Ergebnis: Fast jeder vierte Arbeitnehmer in seinem Betrieb hat entsprechende Informationen bekommen. In der Einkommensgruppe zwischen 1.500 und 2.500 Euro sind es 30 Prozent. In kleinen Unternehmen mit weniger als 20 Mitarbeitern ist die Information erst jedem zehnten Mitarbeiter angekommen.

Hoher Informationsaufwand für Arbeitgeber

„Dieses Ergebnis zeigt, dass die Information der Arbeitgeber noch nicht bei allen Mitarbeitern angekommen ist“, sagt Clemens Vatter, Konzernvorstand der Signal Iduna und zuständig für die Lebensversicherung. Die Arbeitgeber hätten einen hohen Informationsaufwand, um mehr Mitarbeitern zu einer Betriebsrente zu verhelfen. Insbesondere Kleinbetriebe benötigten mehr Unterstützung zur Information ihrer Mitarbeiter. „Hier sollte die Politik mit einer breitangelegten Kampagne eine Grundlage schaffen“, so Vatter.

Denn knapp jeder fünfte Unternehmensentscheider, der seine Belegschaft noch nicht über die neuen Fördermöglichkeiten aufgeklärt hat, klagt selbst über Wissenslücken. In kleinen Betrieben mit 2 bis 19 Mitarbeitern ist es tendenziell knapp jeder dritte befragte Chef. Aber auch der hohe Verwaltungsaufwand wird von 16 Prozent der Befragten als Hinderungsgrund für eine Mitarbeiterinformation angeführt. In Betrieben von 20 bis 49 Mitarbeitern ist der Verwaltungsaufwand tendenziell ein größeres Hemmnis als in Großbetrieben.

Investition lohnt sich nicht?

Jeweils 15 Prozent der befragten Unternehmensentscheider haben ihre Mitarbeiter über die Geringverdienerförderung nicht informiert, weil sie meinen, dass sich die Investition für das Unternehmen nicht lohne oder der Betrieb auch schon ohne dieses Angebot sehr viel für seine Mitarbeiter ausgebe. Das zuletzt genannte Argument führen eher Betriebe mit mehr als 1.000 Beschäftigten an.

„Mit dem Schreckgespenst des hohen Verwaltungsaufwandes sollten wir zügig aufräumen. Denn mithilfe der Digitalisierung ist eine schlanke Verwaltung möglich“, sagt Vatter.

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