- Von Juliana Demski
- 12.10.2018 um 16:20
Frauen verzichten beim Sparen in Form vermögenswirksamer Leistungen (VL) überdurchschnittlich häufig auf Aktienfonds. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung der Sutor Bank. Die Auswertung von rund 120.000 VL-Depots, die das Kreditinstitut für ihre Kunden verwaltet, ergab, dass nur 37 Prozent der Depots im Besitz von Frauen sind.
Ist die Sorge vor Altersarmut unbegründet?
Männer sind Vorsorgemuffel, Frauen werden es
„Durch den überdurchschnittlich hohen Verzicht auf VL-Sparpläne mit Aktienfonds fehlt vielen Frauen ein wichtiger Renditebaustein für die Altersvorsorge. Dabei ist die Rentenlücke gerade bei Frauen in der Regel höher als bei Männern aufgrund längerer Nichtbeschäftigungszeiten“, sagt Robert Freitag, geschäftsführender Gesellschafter der Sutor Bank. „Das Sparen mit Aktienfonds ist aus Renditesicht anderen Anlageformen langfristig überlegen. Zudem muss der Anleger keinen eigenen Cent investieren, wenn der Arbeitgeber die Sparraten übernimmt und zudem noch die staatliche Förderung dazukommt.“
Bei einem Fondssparplan werden auf maximal 400 Euro zahlt der Staat eine Sparzulage in Höhe von 20 Prozent – das macht bis zu 80 Euro pro Jahr.
Damit sich Arbeitnehmer diese Zusatzleistungen nicht einfach still entgehen lassen, rät die Sutor Bank dazu, beim Arbeitgeber einfach mal nachzufragen. Denn: „Viele Firmen leiden unter Fachkräftemangel. Die freiwillige Übernahme von VL-Zahlungen kann die Attraktivität als Arbeitgeber steigern. Wer nach VL fragt, hat daher gute Chancen, auf offene Ohren bei seinem Arbeitgeber zu stoßen“, erklärt Freitag.
Gut zu wissen:
VL-Zahlungen sind nicht an bestimmte Beschäftigungsverhältnisse gebunden. Das ist besonders für Frauen interessant, da sie häufiger in Teilzeit beschäftigt sind. „Auch wer Teilzeit arbeitet, hat Anspruch auf VL“, sagt Freitag. Hier käme es jedoch ebenfalls darauf an, ob ein Arbeitgeber tariflich zur Zahlung von VL verpflichtet ist oder dies gegebenenfalls freiwillig übernehme.
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