- Von Manila Klafack
- 11.10.2018 um 11:52
Jeder vierte Student klagt über ein hohes Stresserleben (25,3 Prozent) und Erschöpfung (24,4 Prozent). Insbesondere weibliche Studierende fühlen sich psychisch belastet. Mehr als jede Fünfte (21,2 Prozent) gibt an, unter den Symptomen einer sogenannten generalisierten Angststörung zu leiden. Jede sechste Studentin (16,9 Prozent) zeigt Anzeichen eines depressiven Syndroms. Diese Resultate veröffentlicht die Techniker Krankenkasse in einer Studie zur Gesundheit Studierender, die in Kooperation des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) mit der Freien Universität Berlin entstand. Über 6.000 Studentinnen und Studenten wurden bundesweit befragt.
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„Die Gründe, warum so viele Studierende psychische Probleme haben, sind vielfältig“, stellt Burkhard Gusy fest. Er ist einer der beiden Studienleiter, und Leiter des Arbeitsbereichs Öffentliche Gesundheit (Public Health), Prävention und psychosoziale Gesundheitsforschung an der Freien Universität Berlin. „Zum einen beginnt mit dem Studium ein neuer Lebensabschnitt: Studienplanung, Prüfungsordnung, eventuell eine neue Stadt – alles ist neu. Häufig fühlen sich die jungen Studierenden dadurch orientierungslos und überfordert“, so der Experte.
Geisteswissenschaftler häufig betroffen
Vor allem künftige Sprach- und Kulturwissenschaftler geben an, von Angststörungen (22,5 Prozent) und Depressionen (18,3 Prozent) betroffen zu sein. Bei Sozialwissenschaften/Psychologie/Pädagogik (18,4 Prozent Angststörungen, 18,0 Prozent Depressionen) ist es ähnlich. Mental am besten geht es demnach den Studierenden aus den Bereichen Medizin und Gesundheitswissenschaften (14,8 Prozent Angststörungen, 10,6 Prozent Depressionen).
„Inwiefern die Ursachen für diese Ergebnisse tatsächlich in den Fächern selbst begründet liegen, muss in künftigen Studien näher erforscht werden”, erläutert Sandra Buchholz, Leiterin der Abteilung Bildungsverläufe und Beschäftigung am DZHW. „Möglicherweise bestehen die Unterschiede im Stresserleben und in den psychischen Belastungen von Studierenden bereits vor Studienbeginn. Fächerunterschiede könnten auch darauf zurückzuführen sein, dass sich die Zusammensetzung von Studierenden, beispielsweise mit Blick auf die Anteile von Frauen und Männern, zwischen den Fächern unterscheidet“, so Buchholz weiter.
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