- Von Juliana Demski
- 05.10.2018 um 16:20
Politiker der Partei Die Linke holen aktuell zu einem Rundumschlag gegen Versicherer und Vertriebler aus. „Die Lebensversicherer beklagen ständig das Niedrigzinsumfeld und wollen deswegen den Verbrauchern immer mehr von den ihnen zustehenden Überschüssen abzwacken“, so Hubertus Zdebel (Die Linke), Mitglied im Finanzausschuss des Deutschen Bundestags. „Doch in Wirklichkeit ist die Durchschnittsverzinsung der Kapitalanlagen 2017 sogar gestiegen.“ So habe etwa der Marktführer Allianz eine Verzinsung von 4,6 Prozent erreicht.
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„Ein Provisionsdeckel in der Lebensversicherung wäre verfassungswidrig“
Das sei nicht schlecht „in Zeiten, in denen Verbraucher teils gegen Minuszinsen auf ihren Tagesgeldkonten kämpfen“, so der Finanzexperte. „Da ist es doch mehr als unredlich, dass nach wie vor die meisten Versicherer kaum Bewertungsreserven und andere Überschüsse an die Verbraucher ausschütten.“
Auch Ralph Kummer, Referent für Finanzen und Steuern bei der Partei Die Linke, sieht das Vertrauen der Verbraucher in Lebensversicherungen schwinden. „Wer jahrelang überteuerte und intransparente Produkte auf den Markt bringt und in einem wirtschaftlichen Knick ruckzuck den Gürtel nur bei den eigenen Kunden enger schnallt, während Aktionäre fast umfänglich verschont bleiben, sollte seinen Laden besser dichtmachen“, erklärte er in einer Stellungnahme zu Zdebels Äußerungen.
Und weiter:
„Der Anstieg bei der Zahl der Beitragsfreistellung von Verträgen kommt ebenfalls nicht aus heiterem Himmel. Mehr als jeden vierten Vertrag würden die Kunden am liebsten loswerden. Dazu tragen unter anderem auch horrende Abschlusskostenquoten von fast 5 Prozent sowie Bestandsprovisionen bei. Da dauert es lange, bis eine Police wieder im Plus notiert.“
Es werde deutlich, dass Verbraucher „letztlich die Gelackmeierten sind, wenn sie sich auf das Abenteuer Lebensversicherung einlassen”, so Kummer.
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