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- 17.09.2018 um 10:40
69 Prozent der Bundesbürger wissen nicht genau, wann sie das nächste Mal geimpft werden müssen. 43 Prozent kennen die für sie empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen nicht. Und jeder Vierte hat ist schon mal mehrfach untersucht und zum Beispiel geröntgt worden, weil Behandlungsergebnisse aus anderen Praxen und Kliniken nicht vorlagen.
Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Forsa-Umfrage unter 1.009 Bürgern. Sie zeigen, dass man die Effizienz im Gesundheitssystem erhöhen könnte, wenn es eine elektronische Gesundheitsakte gebe.
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„Große Aufgabe für Berater“
14 Krankenkassen und 2 Anbieter privater Krankenversicherungen haben sich daher nun zusammengetan und die TÜV-geprüfte, kostenlose App Vivy entwickelt. Damit soll der Patient seine persönlichen Gesundheitsdaten sowie Befunde, Labordaten und Röntgenbilder speichern, verwalten und bei Bedarf mit Ärzten teilen können. Auch mögliche Wechselwirkungen bei der Medikamenteneinnahme zeigt die App zum Beispiel an.
Zu den Anbietern zählen Allianz Private Krankenversicherung, Barmenia, DAK-Gesundheit, die Innungskrankenkassen IKK classic, IKK Nord, IKK Südwest sowie die Betriebskrankenkassen Bertelsmann, Diakonie, Dürkopp Adler, Gildemeister, Heimat, HMR (Herford, Minden, Ravensberg), Melitta Plus, mhplus, Pronova, Stadt Augsburg. 13,5 Millionen Versicherte sollen Zugriff auf die App bekommen.
Wichtigste Funktion: Dokumentation der Medikamente
Das Interesse an einer elektronischen Gesundheitsakte sei bei den Deutschen groß, heißt es in einer Pressemitteilung zur App: So gaben 38 Prozent der Befragten an, eine elektronische Gesundheitsakte in Form einer App auf dem Smartphone auf jeden Fall nutzen zu wollen, weitere 36 Prozent können sich das vorstellen.
Die wichtigsten Funktionen einer Gesundheits-App sind laut Befragung die Dokumentation der Medikamente mit Wechselwirkungen (92 Prozent „sehr wichtig“ oder „wichtig“), Zugriff auf ärztliche Befunde (91 Prozent), Hinweise auf Vorsorgeuntersuchungen (89 Prozent), Erinnerungen an Arzttermine (82 Prozent) und der Zugriff auf Patientenquittungen (66 Prozent).
Auf die App-Daten haben weder die Anbieter noch Dienstleister Zugriff, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Bei jeder Datenübertragung gebe es mehrstufige Sicherheitsprozesse und eine Verschlüsselung, für die nur der Versicherte selbst den Schlüssel habe.
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