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- 10.09.2018 um 15:19
2015 waren bundesweit rund 3 Millionen Menschen pflegebedürftig – das waren rund 50 Prozent mehr als im Jahr 1999. Gerade im Osten Deutschlands trifft die Pflegebedürftigkeit die Menschen überdurchschnittlich häufig. In Mecklenburg-Vorpommern sind es rund 5 Prozent, in Sachsen mehr als 4 Prozent – der Bundesdurchschnitt liegt bei 3,7 Prozent.
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Die Lage wird in den kommenden Jahren aber noch weit ernster werden, zeigt eine Simulation des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Bundesweit werde die Zahl in den kommenden Jahren stark steigen – auf rund 4 Millionen Pflegebedürftige im Jahr 2035.
Um die Pflege dieser Menschen auch in Zukunft gewährleisten zu können, müsse die Zahl der Pflegefachkräfte deutschlandweit stark ansteigen, so die Forscher – bis 2035 auf rund eine halbe Millionen, was einem Plus von gut 44 Prozent im Vergleich zu heute entspricht.
Das Problem: Bereits heute gebe es einen Mangel an Altenpflegern. 2017 seien auf 100 offene Stellen gerade einmal 22 Arbeitslose gekommen. „Die Zahl der Altenpfleger steigt zwar derzeit an, doch langsamer als der Bedarf. Die Lücke wird größer“, sagt IW-Wissenschaftlerin Susanna Kochskämper.
Um einen Kollaps zu verhindern, müssten Bund und Länder die Rahmenbedingungen für eine ausreichende Versorgung schaffen und den Pflege-Beruf attraktiver machen. „Dabei geht es nicht nur darum, das Gehalt anzuheben“, so Kochskämper. Anzusetzen sei auch bei der Weiterbildung von Pflegehelfern, ebenso biete die Digitalisierung die Chance, Abläufe zu optimieren und Pfleger zu entlasten.
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