- Von Lorenz Klein
- 06.09.2018 um 16:45
Der Vertrieb von Versicherungslösungen über digitale Bankanwendungen – auch Digital Bancassurance genannt – soll in Deutschland in fünf Jahren bereits ein Marktvolumen von 8 Milliarden Euro umfassen. In weiteren fünf Jahren könnte sich das Volumen bereits auf knapp 23 Milliarden Euro verdreifacht haben, schätzt der Berliner Online-Makler Friendsurance in einer Studie.
Friendsurance und Ottonova arbeiten zusammen
Diese Vertriebskanäle sorgen für das stärkste Neugeschäft
Die Zahlen basieren auf der Annahme, dass bis 2023 mindestens 5 Prozent und bis 2028 13 Prozent aller bestehenden Versicherungsverträge über digitale Bancassurance-Lösungen verwaltet werden.
Frankreich soll demnach europaweit Spitzenreiter mit Versicherungsbeiträgen von knapp 9 Milliarden Euro bis 2023 und über 24 Milliarden Euro bis 2028 sein. Grund hierfür seien die im Vergleich zu Deutschland höheren Nutzungsquoten beim Online-Banking einerseits und die höheren pro-Kopf-Versicherungsbeiträge andererseits – trotz der deutlich geringeren Einwohnerzahl.
Auch in Italien, Spanien und Portugal erreichen die im Online-Banking verwalteten Versicherungen ein Milliardenvolumen. Bis 2028 soll das Jahresbeitragsaufkommen mindestens 82 Milliarden Euro allein in den fünf untersuchten Ländern umfassen.
Tage des klassischen Bankenvertriebs keineswegs gezählt
Dennoch rechnet man bei Friendsurance nicht damit, dass rein digitale Lösungen den klassische Bankenvertrieb in naher Zukunft komplett ablösen werden, sondern diesen zunächst nur ergänzen. „Besonders beratungsintensive Versicherungsprodukte benötigen eine individuelle und tiefgehende Beratung“, sagt Tim Kunde, Mitgründer und Geschäftsführer von Friendsurance. Ein reiner Robo-Advisor könne vieles, aber nicht die individuellen Bedürfnisse und Ängste der Menschen nachvollziehen, so Kunde.
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