- Von Juliana Demski
- 21.08.2018 um 16:11
Niedrigzinsen und Inflation machen es den deutschen Sparern schwer. Wie die Bundesbank nun mitteilte, steht hierzulande zum ersten Mal seit sechs Jahren wieder eine negative Gesamtrendite in Höhe von minus 0,8 Prozent auf das Privatvermögen zu Buche (Stand Anfang 2018). Dabei gehe es um Bargeld, Ansprüche gegenüber Versicherungen und auch Anlagen in Aktien und Fonds, wie der Bundesbank-Monatsbericht verlautbart.
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Vor allem zwei Gründe macht die Notenbank für diese Entwicklung verantwortlich: die seit Jahresbeginn schwächere Entwicklung am Aktienmarkt und die auf aktuell rund zwei Prozent gestiegene Inflationsrate.
„Den Unmut der Sparer über die Niedrigzinsen kann ich gut verstehen“, kommentierte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann die jüngste Entwicklung. Seit Jahresbeginn befinde sich die reale Rendite eines Durchschnittsportfolios bestehend aus Bargeld, Bankeinlagen, Anleihen, Fonds, Aktien und Lebensversicherungen im roten Bereich. Zum Vergleich: 2016 hatte die Rendite noch bei plus 0,9 Prozent gelegen, 2017 konnte sie sogar auf durchschnittlich 1,4 Prozent zulegen.
Wie setzt sich das Durchschnittsportfolio zusammen?
Laut Bundesbank haben Bankeinlagen traditionell mit rund 40 Prozent den höchsten Anteil an den Ersparnissen. Dahinter rangieren Versicherungsansprüche mit etwa 35 Prozent. Investmentfonds mit Anleihen und Aktien kommen auf rund zehn Prozent, Einzelaktien erzielen etwa 7 Prozent.
Mit einer zumindest leichten Erhöhung des Leitzinses sei nach Ansicht von Volkswirten erst in etwa einem Jahr zu rechnen. Wer den Kauf oder den Bau einer Immobilie finanzieren möchte, profitiert hingegen davon, dass die Zinswende noch auf sich warten lässt. Auch Unternehmen können bei Krediten ordentlich sparen.
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