- Von Manila Klafack
- 24.07.2018 um 11:44
Eine Entscheidung des Landgerichts Karlsruhe gegen die Sparkasse Pforzheim Calw dürfte auch andere Kreditinstitute aufhorchen lassen. Denn die Sparkasse hatte die Überweisung eines mittelständischen Kunden ausgeführt, die, wie sich später herausstellte, an einen Betrüger ging. Insgesamt rund 1,7 Millionen Euro verlor der Mittelständler. Von diesem Fall berichtet das Handelsblatt.
Was Betroffene nach einer Cyber-Attacke tun können
Betrüger fischen nach Apple-ID
Es begann alles als typische Cyber-Betrugsmasche, auch CEO-Fraud oder Fake-President-Masche, bei der eine Nachricht vom Chef vorgegaukelt wird. Meist sind die Buchhalter das Ziel. Sie sollen dazu bewegt werden, Geld zu überweisen. Die Buchhalterin dieses Mittelständlers nahm die Überweisung vor. Für die beiden Überweisungen, einmal in Höhe von 675.000 Euro, ein weiteres Mal waren es 980.000 Euro, sei sie nicht befugt gewesen, so der Anwalt der Firma.
Sparkasse will gegen Urteil vorgehen
Auch das Landgericht Karlsruhe sah in dem Verhalten der Sparkasse einen Fehler. Daher müsse sie das Geld ersetzen. Dagegen wolle die Sparkasse jedoch vorgehen, wie das Handelsblatt schreibt, da sich der Betrug beim Kunden abgespielt habe.
Das alles konnte unter anderem deswegen geschehen, weil die Buchhalterin übersehen hatte, dass die vermeintliche E-Mail vom Chef nicht auf .de endete, sondern auf .st, der Kennung des afrikanischen Inselstaats São Tomé und Príncipe. Die E-Mail-Adresse der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, wohin die Buchhalterin die Unterschriftenprobe ihres Chefs zur Authentifizierung sandte, war ebenso gefälscht und ging an den Betrüger.
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