- Von Lorenz Klein
- 16.07.2018 um 13:15
Keine Toleranz mehr bei Bagatelle-Erkrankungen: Den Vorschlag der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, eine Gebühr von 50 Euro für Patienten zu erheben, die ohne akuten Notfall in die Notaufnahme gehen, stoßen bei Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), auf offene Ohren.
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„Eine finanzielle Steuerung wäre genau der Hebel, der helfen würde“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. In vielen anderen Ländern Europas sei so etwas längst üblich.
„Der Großteil der Patienten, die in die Notaufnahme kommen, gehört da nicht hin“, begründete der KBV-Chef die ungewöhnliche Maßnahme. „Viele kommen ins Krankenhaus, weil sie keine Lust oder keine Zeit haben, sich einen Termin bei einem niedergelassenen Kollegen zu besorgen.“ Ziel müsse sein, so Gassen, dass man nur noch diejenigen in den Notaufnahmen habe, die später auch stationär behandelt werden müssten.
Zugleich betonte der Verbandschef, dass die geforderte Gebühr von 50 Euro die „Ultima Ratio“, also als letzter Lösungsweg zu verstehen sei, wenn zuvor alle sonstigen Lösungsvorschläge verworfen wurden. Es müsse hier eine bundesweite Lösung geben, forderte der Vorstandsvorsitzende der KBV.
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