- Von Juliana Demski
- 13.07.2018 um 09:45
Wer sich hierzulande eine Wohnung oder ein Haus kaufen will, muss ganz gerade in den Städten tief in die Tasche greifen. Im Bundesschnitt gehen die Preise auf dem Immobilienmarkt stetig nach oben. Für den Postbank Wohnatlas 2018 hat sich das Hamburger Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) die Immobilienmärkte in 401 kreisfreien Städten und Landkreisen angeschaut.
Das Chance-Risiko-Dilemma
Diese Chancen und Risiken gibt es
Wo ist Wohnraum noch bezahlbar?
Für die Modellrechnung haben die Experten des HWWI sich einen Zinssatz von 2,45 Prozent ausgesucht. Die monatliche Zahlungsleistung aus Tilgung und Zinszahlung (Annuität) wird dabei für die gesamte Finanzierungsdauer festgeschrieben. Berechnet wurde die monatliche Zahlungsleistung jeweils für eine 70-Quadratmeter-Wohnung zu regionalen Durchschnittspreisen, für die 20 Prozent Eigenkapital beim Kauf eingebracht wird. Grunderwerbssteuer, Notar und mögliche Umbauten sind noch nicht mit drin.
Bei einer Tilgungsdauer von knapp 20 Jahren in 186 Städten und Landkreisen, also fast der Hälfte aller Regionen, kann eine 70-Quadratmeter-Wohnung mit einer monatlichen Belastung von unter 500 Euro erworben werden. Steigert man den monatlichen Betrag auf bis zu 750 Euro, ist die Wohnung sogar in 324 der 401 Regionen nach knapp 20 Jahren abbezahlt. In den Metropolen wird es noch teurer. München führt die Liste an.
Wer in Kauf nimmt, die Wohnung ganze 33 Jahre lang abzubezahlen und dafür einen Anfangstilgungssatz von nur 2 Prozent vereinbart, kann die monatlichen Ratenzahlungen deutlich drücken: Mehr als 750 Euro monatlich würden deutschlandweit dann nur in 20 Kreisen und Städten fällig, davon 5 Städte mit monatlichen Belastungen von über 1.000 Euro – vorausgesetzt, die Zinsen bleiben stabil.
Schnell zum Ziel
Wer aber gar nicht warten kann, sollte sich in den 375 Kreisen umschauen, in denen ein anfänglicher Tilgungssatz von 6 Prozent über eine Laufzeit von rund 14 Jahren zum Ziel führt. In 227 Kreisen ist die Turbo-Tilgung sogar für weniger als 750 Euro monatlich zu haben.
Das ist aber kein Grund zur überstürzten Freude: „Käufer müssen auch ein gewisses Zinsrisiko in ihre Überlegungen mit einbeziehen. Wenn die Zinsen steigen, könnte die Anschlussfinanzierung nach Ablauf der Zinsbindungsfrist höhere monatliche Belastungen nach sich ziehen oder eine Verlängerung der Tilgungsdauer erforderlich machen“, sagt Henning Göbel, Sprecher des Vorstands der BHW Bausparkasse. Möglichst lange Zinsbindungsfristen seien daher von Vorteil.
Die Grafik erhalten Sie hier noch einmal in groß.
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