Die Grafik zeigt: Die Mehrheit der Deutschen hält es für eine zentrale politische Aufgabe, die Rentnen zu erhöhen. © Axa Deutschland-Report 2018
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  • 26.06.2018 um 17:30
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Den Deutschen setzt das potenziell niedrigere Einkommen im Alter sehr zu. Fast 40 Prozent haben Angst, später mal zu verarmen. Eindeutig sehen die Bundesbürger hier die Politik gefordert. Welche Maßnahmen in den Augen der befragten helfen könnten, zeigt der Deutschland-Report 2018 der Axa.

Menschen im Ruhestand müssen mehr Geld bekommen. Darin sind sich die Bürger hierzulande weitgehend einig. Bundesweit fordern sieben von zehn Befragten (70 Prozent) entsprechende Änderungen. Zu diesem Ergebnis kommt der vierte Axa Deutschland Report – eine jährliche Befragung unter Berufstätigen und Ruheständlern im Auftrag des Versicherers.

Damit steht in den Augen der Bevölkerung das Ziel höherer Ruhestandseinkünfte deutlich vor allen anderen staatlichen Aufgaben wie etwa einer verbesserten Gesundheitsversorgung (52 Prozent), besseren Schulen und Ausbildungsmöglichkeiten (51 Prozent) oder mehr Wohnraum (40 Prozent).

Nicht verwunderlich sprechen sich gerade ältere Menschen zwischen 55 und 64 Jahren für eine Erhöhung der Rentenbezüge aus (mehr als 80 Prozent Zustimmung). Fast sechs von zehn Personen dieser Altersgruppe (56 Prozent) glauben, dass sich im Ruhestand ihre Lebensqualität verschlechtern wird. Fast niemand glaubt an eine Verbesserung (2 Prozent).

Vertrauen in die Politik ist für viele dahin

Zwei Dritteln macht das Thema mehr Angst als früher und mehr als drei Viertelstimmen der Aussage zu, „das Vertrauen in die Politik beim Thema Altersvorsorge verloren zu haben“.

„Das Ergebnis des diesjährigen Axa Deutschland-Reports kommt einem regelrechten Aufschrei der Bevölkerung zur Verbesserung der Situation im Ruhestand in Deutschland gleich, der quer durch alle Generationen geht”, sagt Patrick Dahmen, Mitglied des Vorstands im Axa Konzern. „Vor allem die Babyboomer-Jahrgänge als nächste Rentnergeneration empfinden die Kluft zwischen den finanziellen Möglichkeiten im Berufsleben und im Ruhestand offenbar als besonders groß.”

Fast 40 Prozent haben Angst, zu verarmen

Bei nur einem Drittel der Berufstätigen (33 Prozent) überwiegt heute noch Freude beim Gedanken an den Ruhestand. Bei der Hälfte (51 Prozent) dominieren dagegen Sorgen. Warum? Weil die Menschen Angst haben, zu verarmen (39 Prozent, 2016: 32 Prozent). Größer ist nur die Sorge vor Erkrankungen im Alter (60 Prozent).

Dahmen: „Es hat seit 2016 zwei vergleichsweise deutliche Erhöhungen der gesetzlichen Renten gegeben – und dennoch wächst die Unzufriedenheit der Ruheständler weiter. Das zeigt, dass die Ursachen tiefer liegen müssen. Sie entzündet sich offenkundig vor allem an der finanziellen Fallhöhe zwischen dem Berufs- und Rentner-Leben in Deutschland.”

Erziehungszeiten sollen besser angerechnet werden

Was erwarten die Befragten von der Politik? Die geplante Garantie des Rentenniveaus finden 69 Prozent „gut“ oder „sehr gut“. 79 Prozent der Befragten würden sich aber lieber eine „höhere Rentenanrechnung von Erziehungszeiten“ wünschen. Auf Platz 2 der geeigneten Maßnahmen zur Stabilisierung steht für die Umfrageteilnehmer der „Einbezug von Selbstständigen und Beamten in die gesetzliche Rentenversicherung“ (77 Prozent).

Rang 3 teilen sich höhere staatliche Zuschüsse zur Finanzierung der gesetzlichen Rentenkasse und der der automatische Beitritt aller Berufsanfänger in eine betriebliche Altersversorgung (jeweils 76 Prozent).

 

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