Michael Klüttgens, Willis Towers Watson Deutschland: Die Finanzierungsformen für Insurtechs verwischen zunehmend, sagt er. © Willis Towerts Watson
  • Von Manila Klafack
  • 31.05.2018 um 11:07
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 00:60 Min

Versicherungsunternehmen beteiligen sich immer häufiger an Start-ups mit Versicherungsfokus, sogenannten Insurtechs. So lag die Investitionssumme im ersten Quartal 2018 rund 155 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Das hat das Insurtech Briefing des Beratungsunternehmens Willis Towers Watson ergeben.

Die Versicherungsbranche investiert verstärkt in Insurtechs. Im ersten Quartal 2018 waren es 66 Transaktionen mit einem Volumen von 724 Millionen US-Dollar. Das bedeutet eine Zunahme von 16 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2017 und sogar um 155 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Zu diesem Ergebnis gelangt das Insurtech Briefing des Beratungsunternehmens Willis Towers Watson.

Mehr zum ThemaMehr zum Thema
Zukunft der Versicherungsbranche

Zeit für Kooperationen

US-Rückversicherer steigt bei Insurtech ein

Getsurance bekommt Unterstützung aus Missouri

„Die Finanzierungsformen für Insurtechs verwischen zunehmend“, sagt Michael Klüttgens, Leiter der Beratung von Versicherern von Willis Towers Watson in Deutschland. „Wurden die Start-ups früher noch entweder von etablierten (Rück-)Versicherern oder von traditionellem Risikokapital finanziert, entstehen heute immer mehr hybride Investitionsmodelle.“

Etablierte Versicherungsunternehmen würden dabei Minderheitsbeteiligungen an Start-ups bevorzugen, die neue Technologien im Vertrieb, der Schadenbearbeitung und in der Risikoprüfung entwickeln. Dort wollen sie ihre Prozesse entsprechend verbessern.

Die Experten von Venture-Capital-Unternehmen hingegen suchten sich eher Insurtechs für Investitionen aus, die neue Produkte für Kunden hervorbringen. Sie seien renditegetrieben und hätten häufig keinen direkten Zugang zum Versicherungsmarkt. Darum würden sie eher Investitionen in neue, wegweisende und skalierbare Entwicklungen verfolgen.

Eine neue dritte Gruppe verbinde nun beide Geschäftsansätze miteinander. Karsten Wantia, bei Willis Towers Watson verantwortlich für Digitalisierungsthemen, sieht darin neue Chancen für Insurtechs: „Für die Insurtechs wird die Finanzierungslandschaft zwar komplexer und die Suche nach dem richtigen Investitionspartner schwieriger. Aber diese hybriden Investment-Modelle werden sich weiterentwickeln und könnten die ultimative Antwort für diejenigen Start-up-Unternehmer sein, die von der Branchenexpertise der Versicherer und der Wertschöpfungsmentalität durch Venture Capital profitieren wollen.”

autorAutorin
Manila

Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Zuletzt hinzugefügt
„Ich stelle eine echte Verbindung zu meinen Kunden her“
Interview-Reihe „Auf dem Weg zum Unternehmer“

„Ich stelle eine echte Verbindung zu meinen Kunden her“

„Mein Schweinehund ist einfach ein bisschen kleiner“
Interview-Reihe „Auf dem Weg zum Unternehmer“

„Mein Schweinehund ist einfach ein bisschen kleiner“

Skip to content