- Von Manila Klafack
- 16.05.2018 um 12:10
Mehr als jeder dritte Bundesbürger (77 Prozent) ist der Ansicht, dass die deutschen Gerichte überlastet sind. Das geht aus dem diesjährigen Roland Rechtsreport hervor. Im Jahr 2010 gaben erst 60 Prozent der Befragten an, dass die Gerichte zu viel zu tun hätten. Zudem glaubt nahezu unverändert nur jeder Vierte (24 Prozent), dass die Gerichte gewissenhaft und gründlich arbeiten.
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Als Folge der Überlastung kritisieren die Bürger insbesondere die langen Verfahrensdauern (83 Prozent) und ihrer Ansicht nach zu milden Strafen. 57 Prozent meinen, dass insbesondere gegenüber jugendlichen Straftätern die Gerichte härter durchgreifen sollen.
Mehr als jeder Zweite findet, dass das Urteil und das Strafmaß stark vom jeweils zuständigen Gericht (58 Prozent) und dem verpflichteten Anwalt abhängen. 66 Prozent der Befragten glauben, ein bekannter Anwalt erhöhe die Chancen auf ein günstiges Urteil.
Dennoch bewegt sich das Vertrauen der Bevölkerung in das deutsche Justizsystem seit Jahren auf einem stabilen Niveau: 68 Prozent der Bürger haben sehr viel oder ziemlich viel Vertrauen in die Gesetze, 64 Prozent in die Gerichte. Allerdings besteht ein Unterschied zwischen Ost- und Westdeutschland. Nur 14 Prozent der Bürger im Osten des Landes vertrauen auf die Gerichte, im Gegensatz zu 26 Prozent im Westen der Republik.
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