Alexander Lipp ist Mitglied der Geschäftsleitung bei Softfair. © Softfair
  • Von Manila Klafack
  • 27.04.2018 um 18:04
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:20 Min

Die Komplexität des Gewerbegeschäfts stellt besondere Herausforderungen. Pfefferminzia fragte bei Alexander Lipp, Mitglied der Geschäftsleitung von Softfair, nach.

Pfefferminzia: Bemerken Sie aktuell ein höheres Interesse der Makler, Gewerbeversicherungen zu vermitteln?

Alexander Lipp: Ja, ein deutlich gestiegenes Interesse. Pools und Vertriebe kommen verstärkt auf uns zu und fragen nach unserem Beratungstool im Bereich Gewerbe als Unterstützung für ihre Vertriebspartner.

Worauf kommt es bei Gewerbekunden an?

Lipp: Die Tätigkeiten der Firmen sind umfangreicher. Damit sind auch die Anforderungen an den Versicherungsschutz höher geworden. Ein Maler arbeitet oft auch als Fliesenleger und/ oder Trockenbauer. Eine Bäckerei bietet noch ein Café an oder übernimmt Catering-Aufträge. Diese Individualität muss der Berater berücksichtigen und das ganz spezielle Risikoprofil des Kunden abfragen.

Wo ist der Unterschied zu Privatkunden?

Lipp: Auch im Privatkundensegment sind individuelle Risiken zu berücksichtigen, doch im Gewerbebereich kommt es auf viele Feinheiten an. Nehmen wir das Café der Bäckerei. Handelt es sich um ein Sitz- oder Stehcafé? Können sich die Gäste nur drinnen aufhalten oder auch draußen? Dabei ist die Bäckerei noch ein einfaches Beispiel. Die Fragen, die der Berater stellen muss, sind auch immer abhängig von der Betriebsart. Einen Handwerker muss er nach Asbest-Arbeiten fragen, einen Bäcker nicht. Die spezifischen Risikofragen muss der Berater für die richtige Risikoermittlung also parat haben.

Welche Chancen bietet die Digitalisierung?

Lipp: Wie eben beschrieben, ist der Beratungsaufwand einfach größer als im Privatkundengeschäft. Eine vernu?nftige technische Unterstützung hilft hier und führt den Makler regelrecht durch die Beratung. Im Bestfall liefert die Software direkt ein Vergleichsergebnis, und der Abschluss kann direkt getätigt werden. Sobald das Risikoprofil aber den Rahmen verlässt, etwa bei Sonderwagnissen, sollte die Möglichkeit geschaffen sein, direkt innerhalb des Systems über eine Angebotsplattform die Produktgeber anzufragen. Und ebenfalls über dieses System verbindliche Rückmeldungen zu erhalten. Digital, ohne jeglichen Medienbruch. Das bietet unser Beratungstool, der GewerbeLotse.

Welche Herausforderungen für die Versicherer sehen Sie im Gewerbebereich?

Lipp: Vergleichsplattformen machen den Gewerbemarkt transparenter. Damit steigt automatisch der Wettbewerb zwischen den Anbietern. Die größte Herausforderung sehe ich aber darin, einfache Produkte zu entwickeln, die gleichzeitig der gestiegenen Komplexität der Firmen Rechnung tragen.

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Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

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