- Von Redaktion
- 05.02.2018 um 10:07
Von einem Zwei-Klassen-System in der Krankenversicherung in Deutschland will Jens Baas, Chef der Techniker Krankenkasse (TK), nichts wissen. Kassenpatienten seien hierzulange „erstklassig versorgt“, sagt er in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau. Klar gebe es die Möglichkeit, sich „medizinische Leistungen on top“ kaufen zu können, wenn man das entsprechende Einkommen habe. Baas: „Hier reden wir aber eher von zusätzlichem Luxus, wie dem Einzelzimmer im Krankenhaus.“
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Derzeit werden in Deutschland eine Neiddebatte zwischen gesetzlich und privat Versicherten geschürt, so der TK-Chef weiter. „Das Grundproblem ist, dass sich die Gutverdiener einfach aus dem Solidarsystem verabschieden können. So kann es nicht bleiben. Deshalb brauchen wir einen einheitlichen Versicherungsmarkt“, so Baas.
Ein einheitliches Honorarsystem für GKV und PKV hält der Krankenkassen-Chef für wenig zielführend. Das würde die Beitragszahler mindestens 6 Milliarden Euro mehr kosten. Und der Beitrag müsste um bis zu 0,5 Prozentpunkte steigen, erklärt er in dem Interview mit der Frankfurter Rundschau weiter. „Das ist der völlig falsche Weg“, sagt Baas. „Erst müssen alle in ein einheitliches System, dann kann man die Honorare angleichen. Das ist kostenneutral.“
Die Idee der Öffnung der gesetzlichen Krankenversicherung für Beamte hält Baas prinzipiell für gut, „aber es muss richtig gemacht werden“, so der TK-Chef. Heißt: Solange es die PKV noch gebe, sollten alle Beamten gesetzlich versichert sein. Nur die Gutverdiener sollten in die Private wechseln dürfen. Baas: „Das würde ich aber keinem empfehlen. Denn die lebt nicht mehr lange.“
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