- Von Juliana Demski
- 31.01.2018 um 14:37
Im vergangenen Jahr haben die drei Versicherungssparten hierzulande ihre Prognosen übertroffen. Mit Beitragseinnahmen von 197,7 Milliarden Euro – das ist ein Plus von 1,7 Prozent – verbuchten 2017 alle drei Sparten bessere Ergebnisse als noch vor einem Jahr erwartet, wie der Präsident des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Wolfgang Weiler, auf der Jahrespressekonferenz erklärte.
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Lebensversicherung
Die Lebensversicherung verzeichnete einen kleinen Beitragsrückgang (minus 0,1 Prozent; Prognose: minus 0,5 Prozent) auf 90,7 Milliarden Euro. Mit 26,1 Milliarden Euro lief vor allem das Neugeschäft mit Einmalbeiträgen besser als erwartet (minus 0,5 Prozent). Die Einnahmen durch neu abgeschlossene Verträge mit laufenden Beiträgen verringerten sich auf 5,2 Milliarden Euro (minus 4,6 Prozent). Die Stornoquote liegt wohl wie im Vorjahr bei 2,8 Prozent.
Insbesondere Produkte mit alternativen Garantiekonzepten gewännen im Lebensgeschäft immer mehr an Bedeutung, so der GDV. Im Neugeschäft entfielen darauf inzwischen knapp 50 Prozent. Der Anteil klassischer Policen mit durchgehender Garantieverzinsung ist indes sei auf etwa 40 Prozent gesunken.
In der betrieblichen Altersversorgung zählten die Versicherer laut GDV 15,7 Millionen Verträge (plus 1,9 Prozent). Das Beitragsvolumen von 19,4 Milliarden Euro macht mittlerweile einen Anteil von 21,3 Prozent an den gesamten Beitragseinnahmen Leben aus. Im Jahr 2000 waren es noch 12,7 Prozent.
Die Summe der zur Bedeckung der Kundenansprüche verwalteten Kapitalanlagen sei in den vergangenen fünf Jahren im Schnitt um jährlich 3,03 Prozent auf jetzt 893 Milliarden Euro gewachsen. Die durchschnittliche Nettokapitalverzinsung der Lebensversicherer lag 2017 mit 4,5 Prozent leicht über dem Vorjahresniveau.
Schaden- und Unfallversicherung
Die Unternehmen der Schaden- und Unfallversicherung registrierten ein Beitragsplus von 2,9 Prozent (Prognose: plus 2,1 Prozent) auf 68,2 Milliarden Euro. Die ausgezahlten Leistungen nahmen laut GDV-Hochrechnung um 3,2 Prozent auf 51 Milliarden Euro zu. Insgesamt haben die Versicherer damit 2017 erneut schwarze Zahlen geschrieben: Der versicherungstechnische Gewinn dürfte bei 3,4 Milliarden Euro liegen (Vorjahr: 3,5 Milliarden Euro), die Schaden-Kosten-Quote wie 2016 bei 95 Prozent.
„Die Schaden- und Unfallversicherung hat einen klaren Wachstumskurs verzeichnet, den wir 2018 fortsetzen wollen“, so der GDV-Präsident. „In diesem Jahr werden wir uns dabei vor allem der Bekämpfung der Cyberkriminalität und der Verbesserung des Schutzes gegen Naturgefahren widmen.“
Private Krankenversicherer
Die gesamten Beitragseinnahmen der PKV legten um 4,3 Prozent auf 38,8 Milliarden Euro zu. Dabei entfielen auf die Krankenversicherung 36,5 Milliarden Euro (plus 4,1 Prozent). In der Pflegeversicherung kletterten die Einnahmen auf 2,3 Milliarden Euro (plus 6,1 Prozent). Die ausgezahlten Versicherungsleistungen nahmen um 1,6 Prozent zu auf 27,0 Milliarden Euro. An die Kunden der Privaten Krankenversicherung gingen dabei 25,9 Milliarden Euro (plus 1,5 Prozent). In der Pflegeversicherung flossen 1,1 Milliarden Euro (plus 4,3 Prozent) an die Kunden.
Prognose
Die Branche zeigt sich optimistisch, was die Zukunft angeht: „Wir erwarten eine stabile Geschäftsentwicklung“, sagt Weiler. „Die Konjunktur stützt unser Geschäft, belastend wirken weiterhin die Niedrigzinsen.“ Unterm Strich dürfte über alle Sparten ein Beitragsplus von 1,3 Prozent stehen.
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