- Von Juliana Demski
- 04.01.2018 um 11:31
Die Probleme der privaten Krankenversicherung (PKV) dürften nicht zu Lasten der GKV-Beitragszahler gelöst werden, stellte die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands, Doris Pfeiffer, laut Medienberichten klar. Eine Bürgerversicherung nach SPD-Muster lehnt sie daher ab.
„Wir wollen das angleichen“
Was die Bürgerversicherung nicht lösen wird
CDU-Mann Spahn will SPD die Bürgerversicherung ausreden
Der Spitzenmanagerin sind vor allem die geplanten Wechseloptionen für Beamte, die bislang der PKV angehören, ein Dorn im Auge. Die Befürchtung: PKV-Kunden, die freiwillig in die GKV wechseln wollen, lassen sich zunächst in jungen, günstigen Jahren privat versichern, um dann im Alter – wenn es in der PKV teurer wird – wieder in die GKV zu gehen, um günstiger wegzukommen.
Die Kosteneinsparungen, die sich die Sozialdemokraten erhoffen, würden zudem auch erst langfristig gültig, so Pfeiffer. Vor allem Beamte spielten hier eine Rolle. Diese bekommen für die PKV Beihilfe. Würde diese wegfallen, würden Arbeitgeber für ihre Beamten immer noch einen Teil der Beiträge zur GKV von derzeit 15,6 Prozent vom Brutto-Gehalt zahlen. Das würde aber kaum für die direkten Kosten der medizinischen Versorgung reichen.
Und:
Die Frage, ob die Milliardenrückstellungen der privaten in die gesetzliche Versicherung mitgenommen werden können, ist damit auch nicht geklärt, wie die Sächsische Zeitung berichtet.
Der Chef der Techniker Krankenkasse, Jens Baas, sei zwar langfristig für einen einheitlichen Krankenversicherungsmarkt, wie er der Zeitung erklärte. Aber: „Wir müssen sehr genau hinsehen, wie der Übergang in einen einheitlichen Versicherungsmarkt gestaltet werden kann.“ Es könne für den Staat in vielen Kosten enden – trotzdem sei nach einer Zeit mit Entlastung zu rechnen, so Baas.
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