- Von Lorenz Klein
- 03.01.2018 um 18:09
GDV-Geschäftsführer Peter Schwark ist auf Zinne: „Die Verbraucherschützer rechnen nicht richtig, wenn sie die Kostenannahmen im Alterssicherungsbericht der Bundesregierung mit den Effektivkosten in den Produktinformationsblättern vergleichen.“
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VZBV kritisiert Kostenbelastung von Riester-Versicherungen
Schwarks Kritik zielt auf eine aktuelle Studie des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (VZBV) ab. Demnach liegen die Effektivkosten der Anbieter von Riester-Rentenversicherungen meist deutlich über den Annahmen der Politik – genauer: den Kostenannahmen im Alterssicherungsbericht der Bundesregierung. Demnach seien beispielsweise die Kosten bei Verträgen mit zwölfjähriger Laufzeit im Schnitt 52 Prozent höher als erwartet.
GDV-Manager Schwark hält das für Unfug. Denn eigentlich müssten die Effektivkosten „den theoretischen maximalen Wert unter Zugrundelegung der jeweils ungünstigsten Konstellation bei Fondsauswahl oder Überschussbeteiligung angeben“, wie er in einer Stellungnahme des Verbandes erklärt.
Die wirklichen Kosten für die Kunden sein „fast immer deutlich niedriger“, so Schwark. Begründung: Kostenüberschüsse, die den Kunden zu Gute kommen, würden bei der Effektivkostenberechnung grundsätzlich nicht berücksichtigt.
Die Studie des VZBV kommt auf Basis der eigenen Annahmen zu dem Fazit, dass die im Markt erhältlichen Riester-Produkte die Erwartungen der Politik an kosteneffiziente Angebote zur kapitalgedeckten Altersvorsorge nicht erfüllten – von wenigen Ausnahmen abgesehen.
„Für ein freiwilliges System ein weltweit beispielloser Erfolg“
Schwark verweist hingegen auf die Bilanz der geförderten Altersvorsorge: „Seit der Einführung im Jahr 2002 sind über 16,5 Millionen Riester-Verträge abgeschlossen worden. Für ein freiwilliges System ist das ein weltweit beispielloser Erfolg.“
Die Effektivkosten, die im Produktinformationsblatt für staatlich geförderte Altersvorsorgeprodukte angegeben werden, sollen veranschaulichen, um wie viele Prozentpunkte die Kosten eines Vertrags die Rendite höchstens sinken lassen. Beispiel: Aus einer jährlichen Rendite vor Kosten von beispielsweise 3,0 Prozent wird bei Effektivkosten von 0,8 Prozent eine Rendite nach allen Kosten von 2,2 Prozent pro Jahr.
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